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LAG Köln, Ur­teil vom 14.08.2009, 11 Sa 320/09

   
Schlagworte: Kündigung: Betriebsbedingt, Sozialauswahl: Altersgruppen, Arbeitnehmerüberlassung, Leiharbeit
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Köln
Aktenzeichen: 11 Sa 320/09
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 14.08.2009
   
Leitsätze:

1. Liegen die Voraussetzungen des § 1 Abs 5 S 1 KSchG vor, muss der Arbeitnehmer darlegen, dass die Beschäftigung für ihn nicht entfallen ist. Die Vermutungswirkung erstreckt sich auch auf eine fehlende anderweitige Beschäftigungsmöglichkeit. (Rn.20)

2. Die von Leiharbeitnehmern besetzten Stellen können bei Beachtung der unternehmerischen Organisationsfreiheit nur dann als freie Arbeitsstellen angesehen werden, wenn sie nicht nur als Personalreserve zur Abdeckung eines unvorhersehbar auftretenden Beschäftigungsbedarfs beschäftigt werden. (Rn.25)

Vorinstanzen: Arbeitsgericht Bonn, Urteil vom 07.01.2009, 2 Ca 1849/08
   

11 Sa 320/09

2 Ca 1849/08

Ar­beits­ge­richt Bonn

Verkündet am 14. Au­gust 2009

W,

Ur­kunds­be­am­tin der Geschäfts­stel­le

 

LAN­DES­AR­BEITS­GERICHT KÖLN

 

IM NA­MEN DES VOL­KES

 

UR­TEIL

In dem Rechts­streit

 

- Kläge­rin und Be­ru­fungskläge­rin -

Pro­zess­be­vollmäch­tig­te:

g e g e n

- Be­klag­te und Be­ru­fungs­be­klag­te -

pro­zess­be­vollmäch­tig­te:

hat die 11. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts Köln auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 14.08.2009 durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt W als Vor­sit­zen­den so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Dipl.Ing. A und H

für R e c h t er­kannt:

Die Be­ru­fung der Kläge­rin ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Bonn vom 07.01.2009 – 2 Ca 1849/08 – wird kos­ten­pflich­tig zurück­ge­wie­sen.

Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.

Tat­be­stand


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Die Par­tei­en strei­ten um die Wirk­sam­keit ei­ner or­dent­li­chen, be­triebs­be­ding­ten Kündi­gung, die Pflicht zur Wei­ter­beschäfti­gung und ei­nen Vergütungs­an­spruch für den Mo­nat No­vem­ber 2008.

Die am 1971 ge­bo­re­ne Kläge­rin ist seit dem 01.08.1999 bei der Be­klag­ten als ge­werb­li­che Pro­duk­ti­ons­mit­ar­bei­te­rin beschäftigt. Die Be­klag­te stellt Tier­nah­rung her und beschäftigt in ih­rem Werk E 242 Mit­ar­bei­ter.

Die Be­klag­te hat un­ter dem 24.07.2008 ei­nen In­ter­es­sen­aus­gleich nebst bei­gefügter Na­mens­lis­te von 31 zu kündi­gen­den Ar­beit­neh­mern, ei­nen So­zi­al­plan so­wie ei­ne Aus­wahl­richt­li­nie ver­ein­bart. In der Pro­duk­ti­on wa­ren 168 ge­werb­li­che Ar­beit­neh­mer beschäftigt. Nach I. § 1 des In­ter­es­sen­aus­gleichs/So­zi­al­plans ist der Weg­fall von 31 Ar­beitsplätzen in un­ter­schied­li­chen Be­rei­chen der Pro­duk­ti­on be­ab­sich­tigt. Dies soll durch ei­ne Li­ni­en­op­ti­mie­rung in ver­schie­de­nen Be­rei­chen (11 Mit­ar­bei­ter), durch ei­ne Ma­schi­nen­lauf­zeit­re­du­zie­rung auf­grund der Vo­lu­men­re­du­zie­rung im Tro­cken­be­reich (8 Mit­ar­bei­ter) so­wie den Weg­fall zwei­er Pro­duk­te (C und J) er­fol­gen, wo­von die Still­le­gung zwei­er Ma­schi­nen und die Vo­lu­men­re­duk­ti­on ei­ner Ma­schi­ne be­trof­fen sei­en. Die Kläge­rin ist in der Na­mens­lis­te auf­geführt. Zif­fer 2. der Aus­wahl­richt­li­nie sieht im Rah­men der so­zia­len Aus­wahl vor, dass die Per­so­nal­struk­tur, un­ter­glie­dert in die Al­ters­grup­pen 25 – 34, 35 – 44, 45 – 54 und 55 so­wie älter er­hal­ten blei­ben soll.

Mit Schrei­ben vom 28.07.2008 kündig­te die Be­klag­te das Ar­beits­verhält­nis der Kläge­rin zum 31.10.2008.

Die Kündi­gungs­schutz­kla­ge blieb vor dem Ar­beits­ge­richt oh­ne Er­folg. Das Ar­beits­ge­richt wies die Kla­ge ab, da es der Kläge­rin nicht ge­lun­gen sei, die Ver­mu­tung des Vor­lie­gens drin­gen­der be­trieb­li­cher Er­for­der­nis­se zu wi­der­le­gen. Die ver­ein­bar­te Be­triebsände­rung sei nach ei­ge­nem Vor­bin­gen der Kläge­rin je­den­falls zunächst um­ge­setzt wor­den. Ei­ne dau­er­haf­te, we­sent­li­che Ände­rung der Sach­la­ge nach Zu­stan­de­kom­men des In­ter­es­sen­aus­gleichs sei nicht dar­ge­tan. Die Kläge­rin ha­be auch nicht dar­ge­legt, dass die Be­klag­te Stamm­ar­beitsplätze dau­er­haft mit Leih­ar­beit­neh­mern be­set­ze. Die stark


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schwan­ken­de An­zahl ein­ge­setz­ter Leih­ar­beit­neh­mer spre­che er­kenn­bar ge­gen Ein­satz die­ser Kräfte als Dau­er­be­set­zung. Die so­zia­le Aus­wahl sei auch nicht grob feh­ler­haft. Die Kläge­rin ha­be kei­nen an­de­ren Ar­beit­neh­mer be­nannt, der aus dem­sel­ben be­triebs­be­ding­ten Kündi­gungs­grund an ih­rer Stel­le hätte gekündigt wer­den müssen. Die Ab­gren­zung des ein­zu­be­zie­hen­den Per­so­nen­krei­ses nach Ein­satz­be­rei­chen hal­te sich im Rah­men des den Be­triebs­par­tei­en zu­kom­men­den Er­mes­sens­spiel­raums. Die man­geln­de Nicht­berück­sich­ti­gung ei­ner Un­ter­halts­pflicht für ein Kind wir­ke sich vor­lie­gend al­len­falls mar­gi­nal aus. Die Bil­dung der Al­ters­grup­pen zwecks Er­halts der vor­han­de­nen Al­ters­struk­tur stel­le ein le­gi­ti­mes Ziel dar. We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten wird auf Tat­be­stand und Ent­schei­dungs­gründe des Ur­teils des Ar­beits­ge­richts vom 07.01.2009 (Bl. 203 ff. d.A.) ver­wie­sen.

Ge­gen das ihr am 12.02.2009 zu­ge­stell­te Ur­teil hat die Kläge­rin am 09.03.2009 Be­ru­fung ein­ge­legt und die­se in­ner­halb der verlänger­ten Be­ru­fungs­be­gründungs­frist am 13.05.2009 be­gründet.

Die Kläge­rin be­strei­tet, dass ei­ne Li­ni­en­op­ti­mie­rung statt­ge­fun­den ha­be und im Be­reich Tro­cken­fut­ter das Vo­lu­men dau­er­haft re­du­ziert wor­den sei. Zu­dem könne die Ent­las­sung wei­te­rer 12 Mit­ar­bei­ter durch den Weg­fall der Pro­duk­te C und J nicht be­gründet wer­den, denn die Still­le­gung zwei­er Ma­schi­nen so­wie die Vo­lu­men­re­du­zie­rung bei ei­ner wei­te­ren Ma­schi­ne ha­be bis De­zem­ber 2008 nicht statt­ge­fun­den. Zu­dem sei der Ar­beits­kräfte­be­darf durch Einführung neu­er Pro­duk­te (M, H und G) im Jah­re 2008 an­ge­stie­gen. Je­den­falls ha­be sich in­ner­halb der Kündi­gungs­frist ge­zeigt, dass die im So­zi­al­plan ver­ein­bar­ten Maßnah­men nicht um­ge­setzt wor­den sei­en. Die Be­klag­te benöti­ge für die Pro­duk­ti­on nicht nur 137 Ar­beit­neh­mer, son­dern, ein­sch­ließlich des La­gers, 144 Mit­ar­bei­ter. Un­ter Berück­sich­ti­gung von Fehl­zei­ten er­ge­be sich ein Ar­beits­kräfte­be­darf von 169 Ar­beit­neh­mern. Folg­lich sei­en 32 freie Ar­beitsplätze vor­han­den, die mit Leih­ar­beit­neh­mern be­setzt sei­en. Der Um­fang des Ein­sat­zes von Leih­ar­beits­kräften sei nach Aus­spruch der Kündi­gung an­ge­stie­gen. Dies zei­ge sich an den vor­ge­leg­ten Per­so­nal­ein­satz­plänen. Die Bil­dung der Al­ters­grup­pen in den Aus­wahl­richt­li­ni­en sei willkürlich. Durch die­se Al­ters­grup­pen­bil­dung sei der 20-jähri­ge Mit­ar­bei­ter
 


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H von vorn­her­ein un­berück­sich­tigt ge­blie­ben. Dies führe eben­so zur grob feh­ler­haf­ten So­zi­al­aus­wahl wie die Nicht­berück­sich­ti­gung wei­te­rer 10 Ar­beit­neh­mer aus dem ge­werb­li­chen Be­reich. Wären die Al­ters­grup­pen in Zehn­jah­res­ab­schnit­ten be­gin­nend mit dem Al­ter 20 fest­ge­legt wor­den, wäre die Kläge­rin in der dann ge­bil­de­ten Al­ters­grup­pe der 31 bis 40 jähri­gen nicht von der Kündi­gung be­trof­fen ge­we­sen.

Die Kläge­rin be­an­tragt,

un­ter Abände­rung des am 07.01.2009 verkünde­ten Ur­teils des Ar­beits­ge­richts Bonn – 2 Ca1849/08 EU –

1)fest­zu­stel­len, dass das Ar­beits­verhält­nis durch die Kündi­gung vom 28.07.2008, zu­ge­gan­gen am 28.07.2008, nicht auf­gelöst wor­den ist,

2) die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, die Kläge­rin als Pro­duk­ti­ons­mit­ar­bei­te­rin wei­ter zu beschäfti­gen

3) die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, an die Kläge­rin 3.123,70 € nebst Zin­sen in Höhe von 5 Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins seit Zu­stel­lung der Kla­ge­er­wei­te­rung zu zah­len, abzüglich be­zo­ge­nen Ar­beits­lo­sen­gel­des im No­vem­ber 2008 in Höhe von 1.182,60 €.

Die Be­klag­te be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Sie ver­tei­digt die Ent­schei­dung des Ar­beits­ge­richts. Die Li­ni­en­op­ti­mie­rung sei durch­geführt wor­den, wo­durch ein dau­er­haf­ter Per­so­nal­m­in­de­rungs­be­darf ent­stan­den sei. Das Pro­duk­ti­ons­vo­lu­men in Ton­nen


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Fer­tig­pro­dukt sei im Ver­gleich der Jah­re 2008 und 2009 um mehr als 16 % zurück­ge­gan­gen. Die Tro­cken­pro­duk­ti­on sei nicht nur von 40.000 Ton­nen auf 31.700 Ton­nen zurück­ge­gan­gen, son­dern so­gar auf 25.000 Ton­nen. Die vorüber­ge­hen­de, spo­ra­di­sche Pro­duk­ti­on in ein­zel­nen Schich­ten der Pro­duk­te C und J be­ru­he un­strei­tig auf ei­nem un­ab­seh­ba­ren tem­porären Eng­pass in dem französi­schen Schwes­ter­werk. Die be­tref­fen­den Pro­duk­ti­ons­an­la­gen sei­en da­durch nur mi­ni­mal, stark schwan­kend und ma­xi­mal in ei­nem Um­fang von 15 % aus­ge­las­tet wor­den. Die von der Kläge­rin be­haup­te­te neue Pro­dukt­pa­let­te be­tref­fe Pro­duk­te mit ähn­lich klin­gen­dem Na­men, die be­reits lan­ge vor der im In­ter­es­sen­aus­gleich ver­ein­bar­ten Re­struk­tu­rie­rungs­maßnah­me in die Pro­duk­ti­on auf­ge­nom­men wor­den sei­en. Die Kläge­rin ha­be auch nicht dar­ge­tan, dass im Hau­se der Be­klag­ten Stamm­ar­beitsplätze durch Leih­ar­beit­neh­mer be­setzt wären, die nicht da­zu dien­ten, ei­nen nicht vor­her­seh­ba­ren Ver­tre­tungs­be­darf zu de­cken. Man­gels Qua­li­fi­ka­ti­on würden die Leih­ar­beit­neh­mer mit wech­seln­den, ein­fachs­ten Aus­hilfstätig­kei­ten zur Un­terstützung des Stamm­per­so­nals be­traut. Den tatsächli­chen Ein­satz von Leih­ar­beit­neh­mern könne die Be­klag­te nicht mehr nach­voll­zie­hen. Die von der Kläge­rin vor­ge­leg­te Per­so­nal­ein­satz­pla­nung sei le­dig­lich Ba­sis der An­fra­ge der Be­klag­ten bei ver­schie­de­nen Ver­leih­fir­men ge­we­sen. Es han­de­le sich um Worst-Ca­se-Be­trach­tun­gen, tatsächlich sei­en häufi­ger we­ni­ger, kei­nes­falls aber mehr Leih­ar­beit­neh­mer ein­ge­setzt wor­den. Zum Um­fang des Ein­sat­zes der Leih­ar­beit­neh­mer während der Kündi­gungs­frist sei zu be­mer­ken, dass vie­le Ar­beit­neh­mer auf­grund der Haupt­ur­laubs­zeit ge­fehlt hätten, der Kran­ken­stand nach Aus­spruch der Kündi­gun­gen er­heb­lich an­ge­stie­gen und die Pro­duk­ti­vität ge­sun­ken sei. Der 24-jähri­ge Mit­ar­bei­ter H sei nach sei­nem Aus­bil­dungs­en­de zum 25.06.2008 als Aus­hil­fe im Be­reich Qua­li­ty As­suran­ce beschäftigt wor­den und so­mit nicht mit der Kläge­rin ver­gleich­bar. Bei den wei­te­ren von der Kläge­rin be­nann­ten Mit­ar­bei­tern han­de­le es sich nicht um Pro­duk­ti­ons­mit­ar­bei­ter, son­dern um Ar­beit­neh­mer mit ab­ge­schlos­se­ner Aus­bil­dung als Schlos­ser oder Elek­tri­ker, die im Be­reich Main­ten­an­ce bzw. der Werk­statt beschäftigt sei­en.

We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des Sach- und Streit­stan­des wird auf die ge­wech­sel­ten Schriftsätze der Par­tei­en nebst An­la­gen Be­zug ge­nom­men.


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E n t s c h e i d u n g s g r ü n d e

I. Die Be­ru­fung der Kläge­rin ist zulässig, denn sie ist gemäß § 64 Abs. 2 b), c) ArbGG statt­haft und wur­de in­ner­halb der Fris­ten des § 66 Abs. 1 ArbGG ein­ge­legt so­wie be­gründet.

II. Die Be­ru­fung ist un­be­gründet, denn das Ar­beits­ge­richt hat mit zu­tref­fen­den Gründen die Kla­ge in vol­lem Um­fang ab­ge­wie­sen. Die Ausführun­gen der Kläge­rin in ih­rer Be­ru­fungs­be­gründung recht­fer­ti­gen kei­ne ab­wei­chen­de Ent­schei­dung. Die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 24.07.2008 hat das Ar­beits­verhält­nis der Kläge­rin rechts­wirk­sam zum 31.10.2008 be­en­det. Des­halb ist die Be­klag­te nicht zur Wei­ter­beschäfti­gung der Kläge­rin ver­pflich­tet und schul­det auch kei­nen An­nah­me­ver­zugs­lohn für den Mo­nat No­vem­ber 2008.

Auf­grund der na­ment­li­chen Be­zeich­nung der Kläge­rin in der Na­mens­lis­te des In­ter­es­sen­aus­gleichs vom 24.07.2008 wird ver­mu­tet, dass die Kündi­gung durch drin­gen­de be­trieb­li­che Er­for­der­nis­se be­dingt ist, §§ 1 Abs. 2, 1 Abs. 5 Satz 1 KSchG. Der Kläge­rin ist es nicht ge­lun­gen, die­se Ver­mu­tung zu wi­der­le­gen.

1. Lie­gen die Vor­aus­set­zun­gen des § 1 Abs. 5 Satz 1 KSchG vor, muss der Ar­beit­neh­mer dar­le­gen, dass die Beschäfti­gung für ihn nicht ent­fal­len ist. Die Ver­mu­tungs­wir­kung er­streckt sich auch auf ei­ne feh­len­de an­der­wei­ti­ge Beschäfti­gungsmöglich­keit. Die Ver­mu­tung der Be­triebs­be­dingt­heit führt gemäß § 46 Abs. 2 Satz 1 ArbGG zur An­wen­dung des § 292 ZPO, so dass der Be­weis des Ge­gen­teils zulässig ist. Es ist er­for­der­lich, dass sub­stan­ti­ier­ter Tat­sa­chen­vor­trag vor­liegt, der den ge­setz­lich ver­mu­te­ten Um­stand nicht nur in Zwei­fel zieht, son­dern aus­sch­ließt. Der Ar­beit­neh­mer muss sub­stan­ti­iert dar­le­gen, wie­so der Ar­beits­platz trotz Be­triebsände­rung noch vor­han­den ist oder wo er sonst im Be­trieb oder Un­ter­neh­men wei­ter­beschäftigt wer­den kann. Die Führung des Ge­gen­be­wei­ses kann für den Ar­beit­neh­mer er­leich­tert wer­den, wenn es sich um Ge­scheh­nis­se aus dem Be­reich des Ar­beit­ge­bers


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han­delt. Dann min­dert sich die Dar­le­gungs­last des Ar­beit­neh­mers durch die aus § 138 Abs. 1 und 2 ZPO fol­gen­de Mit­wir­kungs­pflicht des Ar­beit­ge­bers. Zwar reicht es zur Wi­der­le­gung der Ver­mu­tungs­wir­kung des § 1 Abs. 5 Satz 1 KSchG grundsätz­lich aus, wenn der Ar­beit­neh­mer sub­stan­ti­iert dar­legt und ggfs. be­weist, auf­grund der ge­trof­fe­nen Un­ter­neh­mer­ent­schei­dung ha­be sich der Beschäfti­gungs­be­darf nicht in dem vom Ar­beit­ge­ber gel­tend ge­mach­ten Um­fang ver­rin­gert. Geht es hin­ge­gen um die Wei­ter­beschäfti­gung in ei­nem an­de­ren als den ori­ginären Ar­beits­be­reich des Ar­beit­neh­mers, ist wei­ter not­wen­dig, dass dort ein frei­er ver­gleich­ba­rer (gleich­wer­ti­ger) oder ein frei­er Ar­beits­platz zu geänder­ten (schlech­te­ren) Ar­beits­be­din­gun­gen vor­han­den ist. Als frei sind grundsätz­lich sol­che Ar­beitsplätze an­zu­se­hen, die zum Zeit­punkt des Zu­gangs der Kündi­gung un­be­setzt sind. Dem steht es gleich, wenn Ar­beitsplätze bis zum Ab­lauf der Kündi­gungs­frist frei wer­den, so­fern dies dem Ar­beit­ge­ber im Kündi­gungs­zeit­punkt be­kannt war oder be­kannt sein muss­te. Es ist Sa­che des Ar­beit­ge­bers zu be­stim­men, wie er vor­han­de­ne Ar­bei­ten auf die beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer ver­teilt. Er kann grundsätz­lich das Verhält­nis der An­zahl der Ar­beits­kräfte zum Vo­lu­men der an­fal­len­den Ar­beit fest­le­gen. Die Ver­mu­tung der Be­triebs­be­dingt­heit kommt gemäß § 1 Abs. 5 Satz 3 KSchG dann nicht zur An­wen­dung, wenn sich die Sach­la­ge nach dem Zu­stan­de­kom­men des In­ter­es­sens­aus­gleichs so we­sent­lich geändert hat, dass von ei­nem Weg­fall der Geschäfts­grund­la­ge aus­zu­ge­hen ist. We­sent­lich ist die Ände­rung dann, wenn nicht ernst­haft be­zwei­felt wer­den kann, dass bei­de Be­triebs­part­ner oder ei­ner von ih­nen den In­ter­es­sen­aus­gleich in Kennt­nis der späte­ren Ände­rung nicht oder mit ei­nem an­de­ren In­halt ge­schlos­sen hätte. Dies ist et­wa der Fall, wenn sich nachträglich er­gibt, dass nun gar kei­ne oder ei­ne an­de­re Be­triebsände­rung durch­geführt wer­den soll oder wenn sich die im In­ter­es­sen­aus­gleich vor­ge­se­he­ne Zahl der zur Kündi­gung vor­ge­se­he­nen Ar­beit­neh­mer er­heb­lich ver­rin­gert hat. Maßgeb­li­cher Zeit­punkt für die Be­ur­tei­lung der we­sent­li­chen Ände­rung ist der Kündi­gungs­zeit­punkt (BAG, Urt. v. 23.10.2008 – 2 AZR 163/07 – m.w.N.).

2. a) So­weit die Kläge­rin ei­ne dau­er­haf­te Li­ni­en­op­ti­mie­rung be­strei­tet, ist ihr Vor­brin­gen zur Wi­der­le­gung der Ver­mu­tungs­wir­kung des § 1 Abs. 5 Satz 1 KSchG un­ge­eig­net. Das Ar­beits­ge­richt hat mit Recht dar­auf

 

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hin­ge­wie­sen, dass zum Kündi­gungs­zeit­punkt von ei­ner laut In­ter­es­sen­aus­gleich ge­plan­ten Li­ni­en­op­ti­mie­rung aus­zu­ge­hen ist. Das zeigt sich be­reits dar­an, dass selbst nach dem Vor­trag der Kläge­rin die Be­klag­te zunächst ver­sucht hat, die An­zahl der auf den ein­zel­nen Ma­schi­nen ein­ge­setz­ten Mit­ar­bei­ter zu re­du­zie­ren. Ergänzend ist zu be­mer­ken, dass die Kläge­rin le­dig­lich pau­schal be­haup­tet, dass die Mit­ar­bei­ter nun­mehr in dem bis­he­ri­gen Um­fang auf den ein­zel­nen Li­ni­en ein­ge­setzt würden, oh­ne die Li­ni­en mit der je­wei­li­gen Mit­ar­bei­ter­zahl kon­kret zu be­nen­nen.

b) Auch hin­sicht­lich der Ma­schi­nen­lauf­zeit­re­du­zie­rung auf­grund Vo­lu­men­re­du­zie­rung im Tro­cken­be­reich so­wie der be­trieb­li­chen Ände­rung auf­grund des ge­plan­ten Weg­falls zwei­er Pro­duk­te (C und J) ist das Vor­brin­gen der Kläge­rin nicht hin­rei­chend. Dass zunächst ei­ne Vo­lu­men­re­du­zie­rung ein­ge­tre­ten ist, wird von der Kläge­rin zu­ge­stan­den. Wenn die­se Re­duk­ti­on im Herbst 2008 un­strei­tig durch ei­nen Eng­pass im französi­schen Schwes­ter­werk vorüber­ge­hend kom­pen­siert wur­de, ist dies nicht ge­eig­net, ei­nen dau­er­haf­ten Beschäfti­gungs­be­darf zu be­gründen. Hin­sicht­lich der be­haup­te­ten Einführung neu­er Pro­duk­te hat die Kläge­rin nicht dar­ge­tan, dass die­se erst nach der Be­triebsände­rung in die Pro­duk­ti­on auf­ge­nom­men wor­den sind, so dass sich aus der Er­wei­te­rung der Pro­dukt­pa­let­te kei­ne hin­rei­chen­den Rück­schlüsse auf ei­nen zusätz­li­chen Per­so­nal­be­darf zie­hen las­sen.

c) Wenn die Kläge­rin meint, die von ihr be­haup­te­te be­trieb­li­che Ent­wick­lung stel­le je­den­falls ei­ne we­sent­li­che Ände­rung der Sach­la­ge nach Zu­stan­de­kom­men des In­ter­es­sen­aus­gleichs dar, kann dem nicht ge­folgt wer­den, denn es han­delt sich, so­weit re­le­vant, sämt­lich um Ände­run­gen nach dem Zeit­punkt des Zu­gangs der Kündi­gung, so dass al­len­falls ein Wie­der­ein­stel­lungs­an­spruch in Be­tracht zu zie­hen ist.

d) Für die Kläge­rin be­steht nicht be­reits des­halb ei­ne Beschäfti­gungsmöglich­keit, weil die Be­klag­te Leih­ar­beit­neh­mer ein­setzt. Der Be­klag­ten steht es grundsätz­lich frei, zu be­stim­men, in wel­chem Um­fang sie dau­er­haft Per­so­nal zur Durchführung der Pro­duk­ti­on ein­setzt, um das Vo­lu­men der an­fal­len­den Ar­beit zu bewälti­gen. Sie hat un­strei­tig vor und nach der im


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In­ter­es­sen­aus­gleich be­schrie­be­nen Re­struk­tu­rie­rungs­maßnah­me Leih­ar­beit­neh­mer ein­ge­setzt. Wenn die Kläge­rin meint, für die Fest­stel­lung ei­nes dau­er­haf­ten Per­so­nal­be­darfs sei der Grund des Ein­sat­zes von Leih­ar­beits­kräften un­be­acht­lich, so kann dem nicht ge­folgt wer­den. Es ist da­her nicht plau­si­bel, wenn die Kläge­rin auf­grund ei­ner Hoch­rech­nung zu er­war­ten­der Fehl­zei­ten zu ei­nem dau­er­haf­ten zusätz­li­chen Ar­beits­kräfte­be­darf von 32 Ar­beit­neh­mern/Leih­ar­beits­kräften ge­langt.

aa) Die von Leih­ar­beit­neh­mern be­setz­ten Stel­len können bei Be­ach­tung der un­ter­neh­me­ri­schen Or­ga­ni­sa­ti­ons­frei­heit nur dann als freie Ar­beits­stel­len an­ge­se­hen wer­den, wenn sie nicht nur als Per­so­nal­re­ser­ve zur Ab­de­ckung ei­nes un­vor­her­seh­bar auf­tre­ten­den Beschäfti­gungs­be­darfs beschäftigt wer­den (Rost, NZA Bei­la­ge 2009, Heft 1, S. 23, 26). Der Ar­beit­ge­ber ist grundsätz­lich frei in sei­ner Ent­schei­dung, ob und ggfs. wie lan­ge er ei­ne Ab­we­sen­heit von Ar­beit­neh­mern auf­grund von Krank­heit, Ur­laubs-, Son­der­ur­laubs- oder aus sons­ti­gen Gründen hin­nimmt und wie er sie über­brückt. Wird der Ver­tre­tungs­be­darf et­wa durch recht­lich zulässig ge­stal­te­te Ar­beits­verträge mit Ar­beit­neh­mern ab­ge­deckt, de­nen er durch „Rah­men­verträge“ ver­bun­den ist, so ist das durch den Ver­tre­tungs­be­darf be­schrie­be­ne Beschäfti­gungs­vo­lu­men nicht frei (vgl.: BAG, Urt. v. 01.03.2007 – 2 AZR 650/05 -). Der Ar­beit­ge­ber ist auch frei in der Ent­schei­dung, ob und in wel­chem Um­fang er ei­ne Per­so­nal­re­ser­ve für Ver­tre­tungsfälle vorhält (vgl.: BAG, Urt. v. 08.09.1983 – 2 AZR 438/82 -).

bb) So­mit kämen al­len­falls die­je­ni­gen Ar­beits­stel­len als frei in Be­tracht, die dau­er­haft un­abhängig ei­nes kon­kre­ten Ver­tre­tungs­be­darfs mit Leih­ar­beit­neh­mern be­setzt sind. Dass die Be­klag­te sich im Rah­men ei­nes un­ter­neh­me­ri­schen Kon­zep­tes ent­schlos­sen hat, im Ab­we­sen­heits­fal­le stets auf ei­ne Leih­ar­beits­kraft zurück­zu­grei­fen, wird von der Kläge­rin nicht be­haup­tet. In wel­chem Um­fang die Be­klag­te kon­ti­nu­ier­lich wel­che Ar­beitsplätze mit Leih­ar­beits­kräften un­abhängig von ei­nem kon­kre­ten Ver­tre­tungs­an­lass be­setzt, wird von der Kläge­rin nicht vor­ge­tra­gen. Auch die von der Kläge­rin ein­ge­reich­ten Per­so­nal­ein­satz­pläne wei­sen er­heb­li­che Schwan­kun­gen in dem – un­ter­stell­ten – Ein­satz von Leih­ar­beits­kräften ab der 31. Ka­len­der­wo­che auf.


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So schwankt der Ein­satz im Wo­chen­durch­schnitt im Be­reich Tre­ats zwi­schen 10,7 und 22,3 so­wie im Be­reich Dry von 1,5 bis 11,2 in der Spit­ze. An­hand der von der Kläge­rin vor­ge­tra­ge­nen Zah­len lässt sich auch nicht be­ur­tei­len, ob ih­re Tätig­keit nun­mehr von Leih­ar­beit­neh­mer über­nom­men wor­den ist, da sie pau­schal auf den Ein­satz von Leih­ar­beits­kräften oh­ne Be­zug zum Grund des Ein­sat­zes ver­weist.

2. Die Kündi­gung ist nicht we­gen ei­ner feh­ler­haf­ten so­zia­len Aus­wahl so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt gemäß § 1 Abs. 3 Satz 1 KSchG. Die so­zia­le Aus­wahl war nicht grob feh­ler­haft im Sin­ne des § 1 Abs. 5 Satz 2 KSchG.

a) Grob feh­ler­haft ist ei­ne so­zia­le Aus­wahl nur, wenn ein evi­den­ter, ins Au­ge sprin­gen­der schwe­rer Feh­ler vor­liegt und der In­ter­es­sen­aus­gleich je­de Aus­ge­wo­gen­heit ver­mis­sen lässt. Durch § 1 Abs. 5 Satz 2 KSchG soll den Be­triebs­part­nern ein wei­ter Spiel­raum bei der So­zi­al­aus­wahl ein­geräumt wer­den. Das Ge­setz geht da­von aus, dass durch die Ge­gensätz­lich­keit der von den Be­triebs­part­nern ver­tre­te­nen In­ter­es­sen und durch die auf bei­den Sei­ten vor­han­de­ne Kennt­nis der be­trieb­li­chen Verhält­nis­se gewähr­leis­tet ist, dass der Spiel­raum an­ge­mes­sen und vernünf­tig ge­nutzt wird. Der Prüfungs­maßstab gilt so­wohl für die so­zia­len In­di­ka­to­ren und de­ren Ge­wich­tung selbst als auch die Bil­dung der aus­wahl­re­le­van­ten Grup­pen. Die Bil­dung von Al­ters­grup­pen zum Zwe­cke der Al­ters­struk­tur der Be­leg­schaft ist grundsätz­lich recht­lich nicht zu be­an­stan­den, wo­bei Grup­pen­bil­dun­gen im Rah­men von „Zeh­ner­schrit­ten“ un­be­denk­lich sind (BAG, Urt. v. 12.03.2009 – 2 AZR 418/07 – m.w.N.).

b) So­weit die Kläge­rin wei­ter­hin rügt, die Be­klag­te ha­be nicht of­fen ge­legt, wel­che Ver­gleichs­grup­pen sie ge­bil­det ha­be, ist dies nicht rich­tig. Die Be­klag­te hat be­reits erst­in­stanz­lich mit Schrift­satz vom 10.12.2008 die Lis­ten der 168 in die So­zi­al­aus­wahl ein­be­zo­ge­nen Mit­ar­bei­ter vor­ge­legt und hier­zu ergänzend am 07.01.2009 zu Pro­to­koll erklärt, dass es sich bei den 168 Ar­beit­neh­mern um je­ne Mit­ar­bei­ter han­delt, die im Pro­duk­ti­ons­be­reich beschäftigt wer­den. Da­ne­ben gäbe es noch ge­werb­li­che Ar­beit­neh­mer im Werk­statt­be­reich, im La­ger so­wie in der Qua­litätsprüfung.


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Die gro­be Feh­ler­haf­tig­keit der So­zi­al­aus­wahl lässt sich nicht da­mit be­gründen, dass we­der der Mit­ar­bei­ter H noch die Ar­beit­neh­mer P S, S, K, G, A, J, K, A S, W und G berück­sich­tigt wor­den sind. Die Be­klag­te hat oh­ne Wi­der­spruch der Kläge­rin vor­ge­tra­gen, dass es sich hier­bei um Ar­beit­neh­mer der Be­rei­che Qua­li­ty As­suran­ce, Main­ten­an­ce bzw. der Werk­statt han­delt. Die Kläge­rin hat nicht dar­ge­legt, dass die­se Ar­beit­neh­mer über­haupt ei­ne ver­gleich­ba­re Tätig­keit ausüben. Ob die­se Ar­beit­neh­mer in der Ver­gan­gen­heit bei Be­darf auch ein­mal in der Pro­duk­ti­on ein­ge­setzt wor­den sind, ist im Übri­gen un­er­heb­lich. Ver­gleich­bar sind Ar­beit­neh­mer, die nach ar­beits­platz­be­zo­ge­nen Merk­ma­len auf­grund ih­rer Fähig­kei­ten und Kennt­nis­se so­wie nach dem Ver­trags­in­halt aus­tausch­bar sind. Es geht dar­um, ob der un­mit­tel­bar kündi­gungs­be­droh­te Ar­beit­neh­mer den fort­be­ste­hen­den Ar­beits­platz des­je­ni­gen Ar­beit­neh­mers über­neh­men kann, des­sen Ar­beits­platz nicht weg­ge­fal­len ist (BAG, Urt. v. 23.10.2008 – 2 AZR 163/07 – m.w.N.). We­gen der wei­te­ren Rügen der Kläge­rin im Rah­men der So­zi­al­aus­wahl (Nicht­berück­sich­ti­gung Kin­der­frei­be­trag) wird auf die über­zeu­gen­den Ausführun­gen des Ar­beits­ge­richts Be­zug ge­nom­men.

III. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 97 Abs. 1 ZPO.

IV. Die Re­vi­si­on wur­de zu­ge­las­sen. Die Be­ru­fungs­kam­mer be­misst der Fra­ge, ob Ar­beits­stel­len, die von Leih­ar­beits­kräften be­setzt wer­den, oh­ne Berück­sich­ti­gung des Grunds des Ein­sat­zes als an­der­wei­ti­ge Beschäfti­gungsmöglich­keit zu berück­sich­ti­gen sind, grundsätz­li­che Be­deu­tung zu.

R e c h t s m i t t e l b e l e h r u n g

Ge­gen die­ses Ur­teil kann von der kla­gen­den Par­tei

R E V I S I O N

ein­ge­legt wer­den

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Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb ei­ner Not­frist* von ei­nem Mo­nat schrift­lich beim

Bun­des­ar­beits­ge­richt

Hu­go-Preuß-Platz 1

99084 Er­furt

Fax: 0361 2636 2000

ein­ge­legt wer­den.

Die Not­frist be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Die Re­vi­si­ons­schrift muss von ei­nem Be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als Be­vollmäch­tig­te sind nur zu­ge­las­sen:

1. Rechts­anwälte,

2. Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,

3. ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der in Nr. 2 be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung der Mit­glie­der die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on oder ei­nes an­de­ren Ver­ban­des oder Zu­sam­men­schlus­ses mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

In den Fällen der Zif­fern 2 und 3 müssen die Per­so­nen, die die Re­vi­si­ons­schrift un­ter­zeich­nen, die Befähi­gung zum Rich­ter­amt ha­ben.


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Ei­ne Par­tei die als Be­vollmäch­tig­ter zu­ge­las­sen ist, kann sich selbst ver­tre­ten.

* ei­ne Not­frist ist un­abänder­lich und kann nicht verlängert wer­den.

 

W

Dipl.Ing. A

H

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