18.09.2014. (dpa) - Eine Drei- oder Vier-Tage-Woche für Beschäftigte ab 60 Jahren gehört in der kommenden Chemie-Tarifrunde zu den zentralen Forderungen der Arbeitnehmer.
"Es geht darum, die Belastungen zu verringern, dann können die Beschäftigten auch länger in den Betrieben gehalten werden", sagte Peter Hausmann, Vorstand der Gewerkschaft IG BCE, der "Rheinischen Post" (Mittwoch).
Für den Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) ist eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung ab 60 keine Option.
Die schwarz-rote Koalition will Modelle zur "Flexi-Rente" bis zum Jahresende genauer prüfen.
Die Tarifkommission der IG BCE hatte am Dienstag über Eckpunkte für die Tarifrunde 2015 beraten. Eine Forderung ist, dass Beschäftigte von der gesetzlichen Rentenkasse eine Teilrente und vom Betrieb einen Lohnausgleich erhalten sollen, wenn sie früher aus einem Vollzeit-Job ausscheiden. "Wir wollen einen Lohnausgleich, damit Arbeit für die Beschäftigten attraktiv bleibt. Hilfreich wäre es, wenn der Gesetzgeber eine Teilrente ab 60 möglich machen würde", sagte Hausmann.
Beschlüsse, wie genau ein solches Modell aussehen könnte, gab es bei der Sitzung der Tarifkommission jedoch noch nicht, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft am Mittwoch. Klar sei allerdings, dass der demografische Wandel und ein flexibler Übergang in die Rente Thema bei den Tarifverhandlungen werden. Beschlüsse könnte es beim nächsten Treffen der Tarifkommission am 10. und 11. November geben.
"Angesichts des demografischen Wandels ist unser zentrales Ziel, möglichst viele Beschäftigte möglichst lange motiviert und leistungsfähig im Betrieb zu halten", sagte der Hauptgeschäftsführer des BAVC, Klaus-Peter Stiller. "Generelle Arbeitszeitverkürzungen ab 60 widersprechen diesem Ziel." Schon heute gebe es tarifliche Optionen zur Gestaltung der Lebensarbeitszeit.
Das Thema Arbeitszeit soll auch in der Metall- und Elektroindustrie eine Rolle spielen. Die IG Metall hatte angekündigt, bei der zum Jahreswechsel anstehenden Metall-Tarifrunde neben höheren Löhnen neue Arbeitszeitmodelle durchsetzen zu wollen. Ihr Ziel ist es, für möglichst viele Beschäftigtengruppen tarifvertragliche Verkürzungen der Arbeitszeit mit möglichst hohem Lohnausgleich herausholen.
Bis zum Jahresende will auch die Bundesregierung Möglichkeiten für flexiblere Übergänge in die Rente ausloten. Derzeit berate man in einer Arbeitsgruppe "Flexi-Rente", ob und wie der Wechsel gleitender gestaltet werden kann, sagte eine Sprecherin des Arbeitsministeriums der Nachrichtenagentur dpa. Dabei könnten auch die Sozialpartner ihre Vorschläge einbringen. Abzuwarten seien dafür geplante Anhörungen sowie die Prüfungen und Endergebnisse der Arbeitsgruppe, hieß es.
"Wir wollen, dass jeder früher aufhören, aber auch länger arbeiten kann - abhängig von der Situation am Arbeitsplatz und der individuellen Leistungsfähigkeit", hatte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Carola Reimann im August der "Berliner Zeitung" gesagt. Nach Vorstellung der Sozialdemokraten soll es bei der "Flexi-Rente" möglich sein, ab dem 60. Lebensjahr 30, 40, 50, 60 oder 70 Prozent der vollen Rente in Anspruch zu nehmen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte bereits im Juni einen flexiblen Rentenübergang ab 60 Jahren gefordert. Sein Vorstoß, die Altersgrenze für die Teilrente von 63 Jahren abzusenken, stieß aber auf massiven Widerstand bei der Union und den Arbeitgebern.
Die Möglichkeit, weniger zu arbeiten und mit Abschlägen früher Rente zu kassieren, gibt es grundsätzlich seit 1992. Die bisherige Regelung für eine solche Teilrente gilt aber als kompliziert und unflexibel.
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Letzte Überarbeitung: 26. März 2018
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