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BAG, Ur­teil vom 19.01.2011, 3 AZR 621/08

   
Schlagworte: Ausbildungskosten
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 3 AZR 621/08
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 19.01.2011
   
Leitsätze: 1. Eine Klausel in einer vorformulierten Vereinbarung, wonach der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber die Kosten der Aus- oder Fortbildung zu erstatten hat, wenn er vor dem Abschluss der Ausbildung auf eigenen Wunsch oder aus seinem Verschulden aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet, benachteiligt den Arbeitnehmer regelmäßig nicht unangemessen iSd. § 307 Abs. 1 BGB. 2. Dies gilt grundsätzlich auch dann, wenn die Aus- oder Weiterbildung nicht in einem "Block", sondern in mehreren, zeitlich voneinander getrennten Abschnitten erfolgt, sofern nach der Vereinbarung die zeitliche Lage der einzelnen Aus- oder Fortbildungsabschnitte den Vorgaben der Aus- oder Fortbildungseinrichtung entspricht und die vertragliche Vereinbarung dem Arbeitgeber nicht die Möglichkeit einräumt, allein nach seinen Interessen die Teilnahme an den jeweiligen Aus- oder Fortbildungsabschnitten oder deren zeitliche Lage festzulegen.
Vorinstanzen: Arbeitsgericht München, Urteil vom 28.11.2007, 4 b Ca 12127/07 F
Landesarbeitsgericht München, Urteil vom 8.05.2008, 2 Sa 9/08
   

BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT

3 AZR 621/08

2 Sa 9/08

Lan­des­ar­beits­ge­richt

München

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am 19. Ja­nu­ar 2011

UR­TEIL

Kauf­hold, Ur­kunds­be­am­tin der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Be­klag­ter, Be­ru­fungskläger und Re­vi­si­onskläger,

pp.

Kläger, Be­ru­fungs­be­klag­ter und Re­vi­si­ons­be­klag­ter,

hat der Drit­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 19. Ja­nu­ar 2011 durch die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Gräfl, den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Zwan­zi­ger, die


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Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Schlewing so­wie den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Dr. Kai­ser und die eh­ren­amt­li­che Rich­te­rin Kanz­lei­ter für Recht er­kannt:

Die Re­vi­si­on des Be­klag­ten ge­gen das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts München vom 8. Mai 2008 - 2 Sa 9/08 - wird zurück­ge­wie­sen.

Der Be­klag­te hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten über die Rück­zah­lung von Wei­ter­bil­dungs­kos­ten.

Der Be­klag­te ist Bank­kauf­mann. Er war seit dem 8. Fe­bru­ar 2002 als

An­ge­stell­ter bei dem Kläger beschäftigt. Nach dem zwi­schen den Par­tei­en am 19. Fe­bru­ar 2002 ge­schlos­se­nen Ar­beits­ver­trag rich­te­te sich das Ar­beits­verhält­nis nach dem Bun­des-An­ge­stell­ten­ta­rif­ver­trag (BAT) und den die­sen ergänzen­den, ändern­den oder er­set­zen­den Ta­rif­verträgen in der für den Be­reich der Ver­ei­ni­gung der kom­mu­na­len Ar­beit­ge­ber­verbände (VKA) je­weils gel­ten­den Fas­sung. Außer­dem gal­ten die für den Ar­beit­ge­ber je­weils gel­ten­den sons­ti­gen ein­schlägi­gen Ta­rif­verträge. Seit dem 1. Ok­to­ber 2005 fand auf das Ar­beits­verhält­nis der TVöD-S/TVÜ-VKA An­wen­dung, der auf­grund der bis zum da­ma­li­gen Zeit­punkt be­ste­hen­den Ta­rif­bin­dung des Klägers den bis da­hin gel­ten­den BAT er­setz­te. Der Be­klag­te war zu­letzt in die Ent­gelt­grup­pe 5 Stu­fe 2 TVöD-S (dies ent­spricht der Vergütungs­grup­pe VII BAT) ein­grup­piert.

Be­reits im Fe­bru­ar 2003 hat­te der Be­klag­te bei dem Kläger schrift­lich

be­an­tragt, im Rah­men der Wei­ter­bil­dungs­kon­zep­ti­on des Klägers den Stu­di­en­gang „Spar­kas­sen­be­triebs­wirt“ zu ab­sol­vie­ren. An die­sen schrift­li­chen An­trag schlos­sen sich wei­te­re münd­li­che An­fra­gen an. Letzt­lich verständig­ten sich die Par­tei­en dar­auf, dass der Be­klag­te nach sei­ner Rück­kehr von der Bun­des­wehr mit dem Stu­di­en­gang be­gin­nen soll­te. Un­ter dem 6./7. Ju­ni 2006 schlos­sen sie


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die „Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung zum Stu­di­en­gang ‚Spar­kas­sen­be­triebs­wirt/Spar-kas­sen­be­triebs­wir­tin’“ (im Fol­gen­den: Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung), in der es ua. heißt:

§ 1

An­mel­dung

Die Spar­kas­se mel­det den Beschäftig­ten auf sei­nen Wunsch zum Be­such des Präsenz­teils für den Stu­di­en­gang ‚Spar­kas­sen­be­triebs­wirt/Spar­kas­sen­be­triebs­wir­tin’ beim Spar­kas­sen­ver­band Bay­ern.

§ 2

Leis­tun­gen der Spar­kas­se

(1) Die Spar­kas­se gewährt dem Beschäftig­ten in der Er­war­tung, dass das Ar­beits­verhält­nis nach Ab­schluss des Stu­di­en­gangs fort­ge­setzt wird, fol­gen­de Leis­tun­gen:

a) Frei­stel­lung von der Ar­beit für al­le Lehr­gangs­ver­an­stal­tun­gen und Prüfun­gen un­ter Fort­zah­lung der Vergütung in bis­he­ri­ger Höhe ein­sch­ließlich der Ar­beit­ge­ber­an­tei­le zur So­zi­al­ver­si­che­rung und der Um­la­gen und Beiträge zur Zu­satz­ver­sor­gung; ...

b) Über­nah­me der Lehr­gangs- und Prüfungs­gebühren von der­zeit 8.535,00 €. Ände­run­gen in der Höhe die­ser Gebühren wer­den um­ge­hend mit­ge­teilt und wer­den dann Be­stand­teil die­ses Ver­tra­ges.

Sons­ti­ge Kos­ten, ins­be­son­de­re für Un­ter­kunft, Ver­pfle­gung und Rei­se­kos­ten sind von dem Beschäftig­ten zu tra­gen und der Spar­kas­se zu er­stat­ten.

...

§ 3

Ob­lie­gen­hei­ten des Beschäftig­ten

(1) Dem Beschäftig­ten ob­liegt es, die ihm im Rah­men des Stu­di­en­gangs ge­bo­te­nen Wei­ter­bil­dungsmöglich­kei­ten wahr­zu­neh­men. Er wird ins­be­son­de­re die Spar­kas­sen­fach­prüfung ab­le­gen.

...

§ 4

Er­satz­pflicht vor Be­en­di­gung des Lehr­gangs


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(1) Der Beschäftig­te hat der Spar­kas­se ih­re Leis­tun­gen nach § 2 Abs. 1 - mit Aus­nah­me der Ar­beit­ge­ber­an­tei­le zur So­zi­al­ver­si­che­rung - in vol­ler Höhe zu er­stat­ten, wenn er auf ei­ge­nen Wunsch oder aus sei­nem Ver­schul­den

a) die An­mel­dung zurück­zieht, aus dem Stu­di­en­gang aus­schei­det oder aus­ge­schlos­sen wird,

b) die Spar­kas­sen­fach­prüfung nicht ab­legt oder

c) aus dem Ar­beits­verhält­nis vor Ab­lauf des Ka­len­der­mo­nats, in dem das Prüfungs­zeug­nis aus­ge­stellt wird, aus­schei­det.

Glei­ches gilt für die auf vol­le Ka­len­der­mo­na­te des

Stu­di­en­gangs ent­fal­len­den Tei­le der Spar­kas­sen-son­der­zah­lung.

(2) ...

§ 5

Er­satz­pflicht nach Be­en­di­gung des Lehr­gangs

Schei­det der Beschäftig­te auf ei­ge­nen Wunsch oder aus sei­nem Ver­schul­den in­ner­halb von 24 Mo­na­ten nach Ab­lauf des Ka­len­der­mo­nats, in dem das Prüfungs­zeug­nis aus­ge­stellt wur­de, aus dem Ar­beits­verhält­nis aus, so hat er der Spar­kas­se für je­den Ka­len­der­mo­nat, der an die­sem Zeit­raum fehlt, 1/24 der in § 2 Abs. 1 ge­nann­ten Leis­tun­gen mit Aus­nah­me der Ar­beit­ge­ber­an­tei­le zur So­zi­al­ver­si­che­rung zu er­stat­ten. Glei­ches gilt für die auf vol­le Ka­len­der­mo­na­te des Stu­di­en­gangs ent­fal­len­den Tei­le der Spar­kas­sen­son­der­zah­lung.

...“

Der Stu­di­en­gang „Spar­kas­sen­be­triebs­wirt/Spar­kas­sen­be­triebs­wir­tin“

rich­tet sich nach der Sat­zung für den Stu­di­en­gang „Spar­kas­sen­be­triebs­wirt/ Spar­kas­sen­be­triebs­wir­tin“ des Baye­ri­schen Spar­kas­sen- und Gi­ro­ver­ban­des vom 12. Au­gust 1994 (im Fol­gen­den: Sat­zung des Baye­ri­schen Spar­kas­sen-und Gi­ro­ver­ban­des), die ua. fol­gen­den In­halt hat:

„I. All­ge­mei­ne Be­stim­mun­gen

§ 1

Ziel und Glie­de­rung des Stu­di­en­gangs

(1) Der Stu­di­en­gang dient der brei­ten und auf­ga­ben­ori­en­tier­ten Wei­ter­bil­dung in spar­kas­sen­re­le­van­ten


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Fach­ge­bie­ten.

(2) Der Stu­di­en­gang glie­dert sich in ei­nen Vor­be­rei­tungs­teil von bis zu 15 Mo­na­ten Dau­er und ei­nen Präsenz­teil aus drei Kur­sen von je­weils et­wa fünf Wo­chen Dau­er.

(3) Der Präsenz­teil schließt mit der Spar­kas­sen­fach-prüfung ab.

(4) ...

II. Vor­be­rei­tungs­teil

§ 2

Stu­di­en­an­for­de­run­gen und -in­hal­te

(1) Der Vor­be­rei­tungs­teil dient der brei­ten Wei­ter­bil­dung in spar­kas­sen­re­le­van­ten Fach­ge­bie­ten und er­streckt sich auf die Stu­di­en­in­hal­te

- All­ge­mei­nes Kre­dit­we­sen

- Volks­wirt­schafts­leh­re

- Be­triebs­wirt­schafts­leh­re ein­sch­ließlich Rech-

nungs­we­sen

- Rechts­kun­de ein­sch­ließlich Steu­er­recht

- Spar­kas­sen­geschäfte.

...

§ 4

Wie­der­ho­lung des Vor­be­rei­tungs­teils - Nach­ho­lung
ein­zel­ner Auf­sichts­ar­bei­ten

...

III. Präsenz­teil

§ 5

Zu­las­sungs­vor­aus­set­zun­gen

(1) Zum Präsenz­teil kann zu­ge­las­sen wer­den, wer

1. die Ab­schluss­prüfung im Aus­bil­dungs­be­ruf Bank­kauf­mann oder des Lehr­gangs ‚Spar-

kas­sen­kauf­mann/Spar­kas­sen­kauf­frau’ des
Baye­ri­schen Spar­kas­sen- und Gi­ro­ver­bands oder ei­ne die­sen Prüfun­gen nach § 3 Abs. 3 der An­la­ge 3 zum BAT gleich­wer­ti­ge Prüfung be­stan­den hat,

2. da­nach min­des­tens drei Jah­re im Spar­kas­sen-


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dienst die er­for­der­li­chen prak­ti­schen Kennt­nis­se und Er­fah­run­gen ge­sam­melt hat; für Ab­itu­ri­en­ten kann die­se Zeit auf bis zu zwei Jah­re verkürzt wer­den,

3. in­ner­halb der letz­ten zwei Jah­re vor Be­ginn des

Pflicht­kur­ses Un­ter­neh­me­ri­sche Ba­sis­qua­li­fi­ka­ti­on den Vor­be­rei­tungs­teil er­folg­reich ab­ge­schlos­sen hat; ...

(2) ...

§ 6

Stu­di­en­an­for­de­run­gen; Kur­se

(1) Der Präsenz­teil dient der auf­ga­ben­ori­en­tier­ten Wei­ter­bil­dung; in ihm wer­den Kennt­nis­se und Fer­tig­kei­ten ver­mit­telt, die zur selbständi­gen Wahr­neh­mung qua­li­fi­zier­ter Auf­ga­ben er­for­der­lich sind.

(2) Der Präsenz­teil be­steht aus ei­nem Pflicht­kurs ‚Un­ter­neh­me­ri­sche Ba­sis­qua­li­fi­ka­ti­on’ und zwei Wahl­kur­sen.

(3) Die Wahl­kur­se zie­len auf ei­ne qua­li­fi­zier­te Tätig­keit in den Be­rei­chen

-

...

- Fir­men­kun­den­geschäft -

...

...

§ 7

Stu­di­en­in­hal­te

...

IV. Spar­kas­sen­fach­prüfung

§ 8

We­sen der Spar­kas­sen­fach­prüfung; Prüfungs­aus-

schuss

(1) Die Spar­kas­sen­prüfung ist die Zwei­te Prüfung im Sinn des § 25 BAT in Ver­bin­dung mit § 1 der An­la­ge 3 zum BAT.

(2) ...


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§ 9

Prüfun­gen; Prüfungs­stoff

(1) Die Spar­kas­sen­fach­prüfung be­steht aus drei schrift­li­chen Auf­ga­ben und drei münd­li­chen Prüfun­gen.

(2) ...

(3) Je­weils am En­de des Pflicht­kur­ses und der bei­den Wahl­kur­se wer­den aus de­ren Stu­di­en­in­hal­ten ei­ne schrift­li­che Auf­ga­be und ei­ne münd­li­che Prüfung ab­ge­hal­ten.

§ 10

Prüfungs­an­for­de­run­gen

...

§ 11

Be­wer­tung der Prüfungs­leis­tun­gen; Prüfungs­ge­samt-

no­te

(1) ...

(2) Die Prüfungs­ge­samt­no­te wird aus dem arith­me­ti­schen Mit­tel der in den Prüfungs­leis­tun­gen er­ziel­ten No­ten er­mit­telt.

§ 12

Prüfungs­er­folg; Prüfungs­zeug­nis

(1) ...

(2) Wer die Spar­kas­sen­fach­prüfung be­stan­den hat, erhält ein Prüfungs­zeug­nis. ...

§ 13

Wie­der­ho­lung des Präsenz­teils; Nach­ho­lung ein­zel­ner

Prüfun­gen

...

V. Führung der Be­zeich­nung ‚Spar­kas­sen­be­triebs-
wirt/Spar­kas­sen­be­triebs­wir­tin’

§ 14

Spar­kas­sen­be­triebs­wirt/Spar­kas­sen­be­triebs­wir­tin

Wer die Spar­kas­sen­fach­prüfung be­stan­den hat, kann die

Be­zeich­nung ‚Spar­kas­sen­be­triebs­wirt/Spar­kas­sen­be-
triebs­wir­tin’ führen. Über die Be­fug­nis da­zu wird ei­ne be­son­de­re Ur­kun­de aus­ge­stellt.

...“


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Der Be­klag­te ab­sol­vier­te in der Zeit vom 19. Ju­ni 2006 bis zum 20. Ju­li

2006 den ers­ten Kurs (Fir­men­kre­dit­geschäft 1/FK 1). Da er sich noch bis zum 30. Ju­ni 2006 im Grund­wehr­dienst be­fand, wur­de er bis zu die­sem Tag von dort aus für die Teil­nah­me frei­ge­stellt. Der zwei­te Kurs (Un­ter­neh­me­ri­sche Ba­sis-qua­li­fi­ka­ti­on/UBQ) wur­de vom Be­klag­ten in der Zeit vom 15. Ja­nu­ar 2007 bis zum 15. Fe­bru­ar 2007 be­sucht. Dem Kläger sind für die Teil­nah­me des Be­klag­ten am ers­ten und zwei­ten Kurs Lehr­gangs- und Prüfungs­gebühren iHv. je­weils 2.845,00 Eu­ro ent­stan­den.

Mit Schrei­ben vom 22. März 2007 kündig­te der Be­klag­te das Ar­beits-

verhält­nis und schied mit dem 30. Ju­ni 2007 aus den Diens­ten des Klägers aus. Den drit­ten und letz­ten Kurs (Fir­men­kre­dit­geschäft 2/FK 2), zu dem er be­reits für die Zeit vom 9. Ok­to­ber 2007 bis 13. No­vem­ber 2007 an­ge­mel­det war, ab­sol­vier­te der Be­klag­te nicht mehr.

Mit Schrei­ben vom 13. Ju­ni 2007 for­der­te der Kläger den Be­klag­ten

er­folg­los zur Er­stat­tung der Lehr­gangs- und Prüfungs­gebühren für den ers­ten und zwei­ten Kurs iHv. je­weils 2.845,00 Eu­ro so­wie zur Rück­zah­lung des während der Frei­stel­lung fort­ge­zahl­ten Ent­gelts - mit Aus­nah­me der Ar­beit­ge­ber­an­tei­le zur So­zi­al­ver­si­che­rung - iHv. 3.554,64 Eu­ro auf und setz­te dem Be­klag­ten ei­ne Frist zur Zah­lung des Ge­samt­be­tra­ges iHv. 9.244,64 Eu­ro bis zum 30. Ju­ni 2007.

Mit der am 3. Sep­tem­ber 2007 beim Ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen

Kla­ge hat der Kläger den Be­klag­ten auf Zah­lung von 9.244,64 Eu­ro nebst Zin­sen in An­spruch ge­nom­men. Er hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, sein An­spruch fol­ge aus § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung. Die Rück­zah­lungs­klau­sel sei wirk­sam. § 4 und § 5 der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung re­gel­ten un­ter­schied­li­che Tat­bestände und sei­en des­halb ge­trennt zu be­ur­tei­len. Dem ste­he nicht ent­ge­gen, dass sich der Stu­di­en­gang zum Spar­kas­sen­be­triebs­wirt in Bay­ern in ver­schie­de­ne Ab­schnit­te glie­de­re, die zeit­lich nicht di­rekt an­ein­an­der an­schlössen, son­dern un­ter­bro­chen sei­en. Ge­he es - wie hier - um die Rück­zah­lung der Aus­bil­dungs­kos­ten vor Ab­schluss der Aus­bil­dung, kom­me es auf


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die Fra­ge der zulässi­gen Bin­dungs­dau­er nicht an. Die Aus­bil­dung sei für den Be­klag­ten von geld­wer­tem Vor­teil. Die Qua­li­fi­ka­ti­on als Spar­kas­sen­be­triebs­wirt sei Zu­gangs­vor­aus­set­zung für die Ein­grup­pie­rung in den ge­ho­be­nen Spar­kas­sen­dienst. Oh­ne die Zu­satz­aus­bil­dung hätte der Be­klag­te nur mit Tätig­kei­ten bis zur Vergütungs­grup­pe Vc der An­la­ge 1a zum BAT (= EG 8 An­la­ge 3 TVÜ-VKA) wei­ter­beschäftigt wer­den können. Der er­folg­rei­che Ab­schluss der Aus­bil­dung hätte die Beschäfti­gung mit Tätig­kei­ten bis zur Vergütungs­grup­pe III der An­la­ge 1a zum BAT (= EG 11 An­la­ge 3 TVÜ-VKA) ermöglicht. Mit der er­folg­reich ab­ge­schlos­se­nen Wei­ter­bil­dung hätte der Be­klag­te zu­dem Auf­stiegs­chan­cen nicht nur bei ihm, son­dern in der ge­sam­ten Spar­kas­sen­or­ga­ni­sa­ti­on mit rund 450 Ar­beit­ge­bern und bei je­dem an­de­ren Ar­beit­ge­ber im Ban­ken­be­reich ge­habt.

Der Kläger hat zu­letzt be­an­tragt,

den Be­klag­ten zu ver­ur­tei­len, an ihn 9.244,64 Eu­ro zzgl.

Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit dem 7. Ju­li 2007 zu zah­len.

Der Be­klag­te hat be­an­tragt, die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Er hat die Mei­nung ver­tre­ten, nicht zur Zah­lung ver­pflich­tet zu sein. Auf

§ 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung al­lein könne der Kläger sein Be­geh­ren nicht mit Er­folg stützen. Die Be­stim­mung las­se be­reits of­fen, wel­ches Prüfungs­zeug­nis ge­meint sei. Auf die Sat­zung des Baye­ri­schen Spar­kas­sen-und Gi­ro­ver­ban­des könne sich der Kläger nicht be­ru­fen, da die­se nicht Ge­gen­stand der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung ge­we­sen sei. Soll­te un­ter dem Prüfungs­zeug­nis das Ab­schluss­zeug­nis nach Ab­le­gung der Spar­kas­sen­fach­prüfung zu ver­ste­hen sein, be­wir­ke die Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Bin­dung des Be­klag­ten an das Ar­beits­verhält­nis mit dem Kläger. § 4 und § 5 der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung sei­en als ein­heit­li­che Re­ge­lung an­zu­se­hen. Da­mit be­gin­ne die Bin­dung be­reits mit der An­mel­dung zum Lehr­gang und en­de erst 24 Mo­na­te nach Aus­stel­lung des „Prüfungs­zeug­nis­ses“. Folg­lich be­tra­ge die Bin­dungs­dau­er ins­ge­samt 3,5 Jah­re. Ei­ne sol­che Bin­dung sei - ge­mes­sen an ei­ner Aus­bil­dungs­dau­er von ca. drei Mo­na­ten - un­an­ge­mes­sen lang. Außer­dem

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berück­sich­ti­ge § 4 der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung nicht den Fall, dass der Ar­beit­neh­mer auf ei­ge­nen Wunsch das Ar­beits­verhält­nis be­en­de, je­doch ein ver­trags­wid­ri­ges Ver­hal­ten des Ar­beit­ge­bers vor­lie­ge, und sei auch des­halb un­wirk­sam. Die Aus­bil­dung zum Spar­kas­sen­be­triebs­wirt sei im Übri­gen nur im Be­trieb des Klägers von Nut­zen und auf dem all­ge­mei­nen Ar­beits­markt nicht ver­wert­bar.

Das Ar­beits­ge­richt hat der Kla­ge statt­ge­ge­ben. Das Lan­des­ar­beits-

ge­richt hat die ar­beits­ge­richt­li­che Ent­schei­dung auf die Be­ru­fung des Be­klag­ten teil­wei­se ab­geändert und den Be­klag­ten zur Er­stat­tung von Lehr­gangs-und Prüfungs­gebühren iHv. ins­ge­samt 5.690,00 Eu­ro so­wie zur Rück­zah­lung der vom Kläger während der Frei­stel­lung in der Zeit vom 1. Ju­li bis zum 20. Ju­li 2006 und vom 15. Ja­nu­ar bis zum 15. Fe­bru­ar 2007 ge­zahl­ten Vergütung iHv. 2.232,25 Eu­ro ver­ur­teilt; im Übri­gen hat es die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Mit sei­ner Re­vi­si­on ver­folgt der Be­klag­te sein Be­geh­ren nach vollständi­ger Kla­ge­ab­wei­sung wei­ter. Der Kläger be­an­tragt die Zurück­wei­sung der Re­vi­si­on.

Ent­schei­dungs­gründe

Die Re­vi­si­on ist un­be­gründet. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat der Kla­ge

zu Recht iHv. insg. 7.922,25 Eu­ro nebst Zin­sen statt­ge­ge­ben. Der Kläger kann von dem Be­klag­ten in die­ser Höhe die Rück­zah­lung der Wei­ter­bil­dungs­kos­ten nach § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung ver­lan­gen.

I. Nach § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung hat der Be-

schäftig­te der Spar­kas­se die Lehr­gangs- und Prüfungs­gebühren so­wie die während der Teil­nah­me an den Lehr­gangs- und Prüfungs­ver­an­stal­tun­gen fort­ge­zahl­te Vergütung zu er­stat­ten, wenn er auf ei­ge­nen Wunsch oder aus sei­nem Ver­schul­den vor Ab­lauf des Ka­len­der­mo­nats, in dem das Prüfungs­zeug­nis aus­ge­stellt wird, aus dem Ar­beits­verhält­nis aus­schei­det.

Die­se Vor­aus­set­zun­gen sind erfüllt. Der Be­klag­te ist durch Ei­gen-

kündi­gung und da­mit auf ei­ge­nen Wunsch vor der Aus­stel­lung des Prüfungs-


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zeug­nis­ses aus dem Ar­beits­verhält­nis aus­ge­schie­den. Ent­ge­gen der Rechts­auf­fas­sung des Be­klag­ten ist mit dem „Prüfungs­zeug­nis“ iSd. § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung nicht das je­weils am En­de ei­nes Kur­ses er­stell­te Zeug­nis, son­dern das über die Spar­kas­sen­fach­prüfung er­stell­te Ab­schluss­zeug­nis ge­meint. Dies er­gibt die Aus­le­gung der Ver­trags­klau­sel.

1. Bei den Be­stim­mun­gen der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung, al­so auch bei 16
de­ren § 4, han­delt es sich um All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen iSd. § 305 Abs. 1 Satz 1 BGB. Zwar hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt nicht aus­drück­lich ent­spre­chen­de Tat­sa­chen­fest­stel­lun­gen ge­trof­fen. Es hat dies al­ler­dings vor­aus­ge­setzt, denn es hat die in § 4 Abs. 1 der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung ent­hal­te­ne Rück­zah­lungs­klau­sel ei­ner In­halts­kon­trol­le nach § 307 Abs. 1 BGB un­ter­zo­gen. Im Übri­gen ist un­ter den Par­tei­en nicht strei­tig, dass die Be­stim­mun­gen der mit dem Be­klag­ten ab­ge­schlos­se­nen Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung vom Kläger vor­for­mu­liert wa­ren und stan­dardmäßig für ei­ne Viel­zahl von Ar­beit­neh­mern Ver­wen­dung fan­den.

Als All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gung ist § 4 der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung

nach sei­nem ob­jek­ti­ven In­halt und ty­pi­schen Sinn ein­heit­lich so aus­zu­le­gen, wie er von verständi­gen und red­li­chen Ver­trags­part­nern un­ter Abwägung der In­ter­es­sen der nor­ma­ler­wei­se be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se ver­stan­den wird. Da­bei sind nicht die Verständ­nismöglich­kei­ten des kon­kre­ten, son­dern die des durch­schnitt­li­chen Ver­trags­part­ners des Ver­wen­ders zu­grun­de zu le­gen. An­satz­punkt für die Aus­le­gung All­ge­mei­ner Geschäfts­be­din­gun­gen ist in ers­ter Li­nie der Ver­trags­wort­laut. Von Be­deu­tung für das Aus­le­gungs­er­geb­nis sind fer­ner der von den Ver­trags­par­tei­en ver­folg­te Re­ge­lungs­zweck so­wie die der je­weils an­de­ren Sei­te er­kenn­ba­re In­ter­es­sen­la­ge der Be­tei­lig­ten. Die Aus­le­gung All­ge­mei­ner Geschäfts­be­din­gun­gen ist durch das Re­vi­si­ons­ge­richt un­ein­ge­schränkt zu über­prüfen (vgl. BAG 9. Ju­ni 2010 - 5 AZR 332/09 - Rn. 36 mwN, EzA BGB 2002 § 611 Ar­beit­neh­mer­be­griff Nr. 18; 27. Ju­li 2010 - 3 AZR 777/08 - Rn. 21, EzA BGB 2002 § 307 Nr. 48).

2. Da­nach ist mit dem Prüfungs­zeug­nis das über die Spar­kas­sen­fach-
prüfung er­stell­te Ab­schluss­zeug­nis ge­meint.


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a) Das er­gibt sich be­reits dar­aus, dass § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr-
gangs­ver­ein­ba­rung nicht von den Zeug­nis­sen, son­dern von „dem“ Prüfungs­zeug­nis spricht und da­mit er­kenn­bar auf die in § 4 Abs. 1 Buchst. b) aus­drück­lich auf­geführ­te Spar­kas­sen­fach­prüfung Be­zug nimmt. Zu­dem un­ter­schei­det die Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung hin­sicht­lich der Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung zwi­schen der Er­satz­pflicht vor der Be­en­di­gung des Lehr­gangs (§ 4) und der Er­satz­pflicht nach der Be­en­di­gung des Lehr­gangs (§ 5) und grenzt bei­de Tat­bestände durch das En­de des Ka­len­der­mo­nats, in dem das Prüfungs­zeug­nis aus­ge­stellt wur­de, von­ein­an­der ab.

b) Dass es sich bei dem in § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein-
ba­rung auf­geführ­ten Prüfungs­zeug­nis um das Prüfungs­zeug­nis über die Spar­kas­sen­fach­prüfung han­delt, folgt auch aus § 12 Abs. 2 der Sat­zung des Baye­ri­schen Spar­kas­sen- und Gi­ro­ver­ban­des. Dort ist als Prüfungs­zeug­nis nur das Zeug­nis über das Be­ste­hen der Spar­kas­sen­fach­prüfung, al­so das Ab­schluss­zeug­nis ge­nannt. Die Sat­zung kann zur Aus­le­gung von § 4 der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung her­an­ge­zo­gen wer­den, ob­gleich die Par­tei­en sie nicht aus­drück­lich in ih­rer Ver­ein­ba­rung in Be­zug ge­nom­men ha­ben. Die Par­tei­en ha­ben sich zu­min­dest kon­klu­dent dar­auf verständigt, dass sich die Wei­ter­bil­dung des Be­klag­ten nach der Sat­zung des Baye­ri­schen Spar­kas­sen- und Gi­ro­ver­ban­des rich­ten soll­te. Sie ha­ben die Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung nicht zu ir­gend­ei­nem Stu­di­en­gang, son­dern zu dem Stu­di­en­gang „Spar­kas­sen­be­triebs­wirt/Spar-kas­sen­be­triebs­wir­tin“ ab­ge­schlos­sen. Die­ser Stu­di­en­gang wur­de vom Spar­kas­sen­ver­band Bay­ern durch­geführt. Dem­ent­spre­chend hat­te sich der Kläger in § 1 der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung aus­drück­lich ver­pflich­tet, den Be­klag­ten zum Be­such des Präsenz­teils für den Stu­di­en­gang „Spar­kas­sen­be­triebs-wirt/Spar­kas­sen­be­triebs­wir­tin“ beim Spar­kas­sen­ver­band Bay­ern an­zu­mel­den. Es war da­her für den Be­klag­ten oh­ne Wei­te­res er­kenn­bar, dass sich die Wei­ter­bil­dung nach den Vor­ga­ben in der Sat­zung des Baye­ri­schen Spar­kas­sen­ver­ban­des rich­te­te. Dass der Kläger bei Ver­trags­schluss we­der auf die Sat­zung des Baye­ri­schen Spar­kas­sen- und Gi­ro­ver­ban­des aus­drück­lich hin­ge­wie­sen, noch dem Be­klag­ten die Möglich­keit der Kennt­nis­nah­me ver­schafft hat, ändert


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hier­an nichts. Nach § 310 Abs. 4 Satz 2 Halbs. 2 BGB ist § 305 Abs. 2 und 3 BGB bei Ar­beits­verträgen nicht an­zu­wen­den.

II. Die in § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung ge­re­gel­te

Rück­zah­lungs­klau­sel ist wirk­sam. Ins­be­son­de­re hält sie ei­ner Kon­trol­le nach den §§ 307 ff. BGB stand.

1. § 307 Abs. 3 Satz 1 BGB steht der un­ein­ge­schränk­ten AGB-Kon­trol­le
nach den §§ 307 ff. BGB nicht ent­ge­gen. Da­nach gel­ten die Abs. 1 und 2 so­wie die §§ 308 und 309 BGB nur für Be­stim­mun­gen in All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen, durch die von Rechts­vor­schrif­ten ab­wei­chen­de oder die­se ergänzen­de Re­ge­lun­gen ver­ein­bart wer­den. Da­zu gehören auch Re­ge­lun­gen, die die Umstände des vom Ver­wen­der ge­mach­ten Haupt­leis­tungs­ver­spre­chens aus­ge­stal­ten (vgl. BAG 14. Ja­nu­ar 2009 - 3 AZR 900/07 - Rn. 12 mwN, BA­GE 129, 121). Um ei­ne der­ar­ti­ge Re­ge­lung han­delt es sich hier. Der Kläger hat in § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung fest­ge­legt, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen der Be­klag­te zur Er­stat­tung der von ihm ge­tra­ge­nen Kos­ten für die Wei­ter­bil­dung ver­pflich­tet sein soll­te.

2. § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung ist nicht we­gen ei­nes
Ver­s­toßes ge­gen das Trans­pa­renz­ge­bot des § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB un­wirk­sam.

a) Nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB sind Be­stim­mun­gen in All­ge­mei­nen

Geschäfts­be­din­gun­gen un­wirk­sam, wenn sie den Ver­trags­part­ner des Ver­wen­ders ent­ge­gen den Ge­bo­ten von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gen. Ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung kann sich gem. § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB auch dar­aus er­ge­ben, dass die Be­stim­mung nicht klar und verständ­lich ist. Die­se Re­ge­lung ver­pflich­tet den Ver­wen­der von All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen, die Rech­te und Pflich­ten sei­nes Ver­trags­part­ners möglichst klar und durch­schau­bar dar­zu­stel­len. Das Trans­pa­renz­ge­bot schließt das Be­stimmt­heits­ge­bot ein und ver­langt, dass die tat­be­stand­li­chen Vor­aus­set­zun­gen und Rechts­fol­gen so ge­nau be­schrie­ben wer­den, dass für den Ver­wen­der kei­ne un­ge­recht­fer­tig­ten Be­ur­tei­lungs­spielräume ent­ste­hen. Es darf


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den Ver­wen­der All­ge­mei­ner Geschäfts­be­din­gun­gen je­doch nicht über­for­dern. Die Ver­pflich­tung, den Klau­sel­in­halt klar und verständ­lich zu for­mu­lie­ren, be­steht des­halb nur im Rah­men des Mögli­chen und Zu­mut­ba­ren (vgl. BAG 28. Mai 2009 - 8 AZR 896/07 - Rn. 19 mwN, AP BGB § 306 Nr. 6 = EzA BGB 2002 § 307 Nr. 45; 27. Ju­li 2010 - 3 AZR 777/08 - Rn. 19, EzA BGB 2002 § 307 Nr. 48; BGH 20. Ju­li 2005 - VIII ZR 121/04 - zu A I 1 a der Gründe, BGHZ 164, 11).

b) § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung genügt die­sen An

for­de­run­gen. Die Re­ge­lung lässt mit der ge­bo­te­nen Ein­deu­tig­keit er­ken­nen, dass der Be­klag­te zur Rück­zah­lung der vom Kläger nach § 2 Abs. 1 der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung er­brach­ten Leis­tun­gen nur dann ver­pflich­tet sein soll, wenn das Ar­beits­verhält­nis vor Ab­lauf des Ka­len­der­mo­nats, in dem das Ab­schluss­zeug­nis über das Be­ste­hen der Spar­kas­sen­fach­prüfung aus­ge­stellt wird, auf­grund von Umständen en­det, die in den al­lei­ni­gen Ver­ant­wor­tungs- und Ri­si­ko­be­reich des Be­klag­ten fal­len, al­so aus­sch­ließlich sei­ner Sphäre zu­zu­rech­nen sind. § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung knüpft die Ver­pflich­tung zur Rück­zah­lung an das Aus­schei­den des Ar­beit­neh­mers aus dem Ar­beits­verhält­nis „auf ei­ge­nen Wunsch“ oder „aus sei­nem Ver­schul­den“. Bei­de Vor­aus­set­zun­gen be­tref­fen aus­sch­ließlich die Sphäre des Be­klag­ten. Da­mit war für den Be­klag­ten oh­ne Wei­te­res er­kenn­bar, dass er dann nicht mit Aus­bil­dungs­kos­ten be­las­tet wer­den soll­te, wenn er sich we­gen ei­nes Fehl­ver­hal­tens des Klägers als zur Ei­genkündi­gung be­rech­tigt an­se­hen durf­te oder wenn der Kläger aus be­triebs­be­ding­ten Gründen das Ar­beits­verhält­nis be­en­de­te.

3. § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung ist auch nicht nach

§ 307 Abs. 1 Satz 1 BGB un­wirk­sam. Der Be­klag­te wird durch die Rück­zah­lungs­klau­sel nicht un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­ligt.

a) Nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB sind Be­stim­mun­gen in All­ge­mei­nen

Geschäfts­be­din­gun­gen un­wirk­sam, wenn sie den Ver­trags­part­ner des Ver­wen­ders ent­ge­gen den Ge­bo­ten von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gen. Un­an­ge­mes­sen ist je­de Be­ein­träch­ti­gung ei­nes recht­lich an-

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er­kann­ten In­ter­es­ses des Ar­beit­neh­mers, die nicht durch be­gründe­te und bil­li­gens­wer­te In­ter­es­sen des Ar­beit­ge­bers ge­recht­fer­tigt oder durch gleich­wer­ti­ge Vor­tei­le aus­ge­gli­chen wird (vgl. BAG 8. Au­gust 2007 - 7 AZR 855/06 - Rn. 16, BA­GE 123, 327). Die Fest­stel­lung ei­ner un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung setzt ei­ne wech­sel­sei­ti­ge Berück­sich­ti­gung und Be­wer­tung recht­lich an­zu­er­ken­nen­der In­ter­es­sen der Ver­trags­part­ner vor­aus (vgl. BAG 2. Sep­tem­ber 2009 - 7 AZR 233/08 - Rn. 28, AP Tz­B­fG § 14 Nr. 66 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 61). Da­bei ist ein ge­ne­rel­ler, ty­pi­sie­ren­der, vom Ein­zel­fall los­gelöster Maßstab an­zu­le­gen (vgl. BAG 28. Mai 2009 - 8 AZR 896/07 - Rn. 30, AP BGB § 306 Nr. 6 = EzA BGB 2002 § 307 Nr. 45). Es kommt nicht auf die be­son­de­ren Umstände des Ein­zel­falls, son­dern auf die ty­pi­sche Sach­la­ge an (vgl. BGH 29. Mai 1991 - IV ZR 187/90 - zu II 3 a der Gründe, NJW 1991, 2763). Ab­zuwägen sind die In­ter­es­sen des Ver­wen­ders ge­genüber den In­ter­es­sen der ty­pi­scher­wei­se be­tei­lig­ten Ver­trags­part­ner un­ter Berück­sich­ti­gung der Art, des Ge­gen­stan­des, des Zwecks und der be­son­de­ren Ei­gen­art des je­wei­li­gen Geschäfts (vgl. BAG 2. Sep­tem­ber 2009 - 7 AZR 233/08 - aaO).

b) In An­wen­dung die­ser Grundsätze be­nach­tei­ligt § 4 Abs. 1 Buchst. c)

der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung den Be­klag­ten nicht un­an­ge­mes­sen.

aa) Ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung folgt nicht dar­aus, dass § 4

Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung dem Be­klag­ten kei­ne aus­rei­chen­de Über­le­gungs­frist einräumt, in­ner­halb de­rer er - oh­ne Kos­ten­ri­si­ko - hätte ent­schei­den können, die Aus­bil­dungs­maßnah­me fort­zu­set­zen oder auf­zu­ge­ben.

Zwar hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt in sei­nem Ur­teil vom 20. Fe­bru­ar

1975 (- 5 AZR 240/74 - zu II 4 b der Gründe, AP BGB § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 2 = EzA GG Art. 12 Nr. 12) ent­schie­den, dass der Ar­beit­ge­ber bei länger dau­ern­den Aus­bil­dungs­maßnah­men auf die be­son­de­re Si­tua­ti­on ei­nes Aus­zu­bil­den­den Rück­sicht zu neh­men hat und der Aus­zu­bil­den­de Ge­le­gen­heit ha­ben muss, in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist zu prüfen, ob er für die be­ab­sich­tig­te Aus­bil­dung ge­eig­net ist und die er­for­der­li­chen Nei­gun­gen be­sitzt. Es kann


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da­hin­ge­stellt blei­ben, wel­che Reich­wei­te die­se Grundsätze ha­ben. Je­den­falls im Streit­fall sind sie nicht an­wend­bar. Hier ging es - an­ders als in dem der Ent­schei­dung des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 20. Fe­bru­ar 1975 (- 5 AZR 240/74 - aaO) zu­grun­de lie­gen­den Fall - nicht um ei­ne länge­re Aus­bil­dung ei­nes Ar­beit­neh­mers zur Ausübung ei­nes wei­te­ren Be­ru­fes, son­dern - wie das Lan­des­ar­beits­ge­richt zu­tref­fend fest­ge­stellt hat - um den Er­werb ei­ner zusätz­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on in­ner­halb ei­nes Be­rufs­bil­des. Hin­zu kommt, dass der Be­klag­te - wie das Lan­des­ar­beits­ge­richt zu Recht aus­geführt hat - kei­ner Über­le­gungs­frist be­durf­te, in­ner­halb de­rer er über die Fort­set­zung oder die Be­en­di­gung des Stu­di­en­gangs hätte ent­schei­den können, oh­ne mit Kos­ten be­las­tet zu wer­den. Der Be­klag­te hat­te vor Ab­schluss der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung an dem zum Stu­di­en­gang selbst gehören­den Vor­be­rei­tungs­teil teil­ge­nom­men. Während die­ser Zeit konn­te er sich darüber klar wer­den, ob der Stu­di­en­gang ins­ge­samt für ihn ge­eig­net war oder nicht. Dies ist für die An­ge­mes­sen­heits-prüfung von Be­deu­tung. Bei der von den Par­tei­en ge­schlos­se­nen Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung han­delt es sich um ei­nen Ver­brau­cher­ver­trag iSd. § 310 Abs. 3 BGB (vgl. zum Ar­beits­ver­trag BAG 25. Mai 2005 - 5 AZR 572/04 - BA­GE 115, 19). Des­halb sind bei der Be­ur­tei­lung der un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung nach § 307 BGB auch die den Ver­trags­schluss be­glei­ten­den Umstände zu berück­sich­ti­gen, § 310 Abs. 3 Nr. 3 BGB. Ein sol­cher Um­stand ist die Tat­sa­che, dass der Be­klag­te die er­for­der­li­che Ent­schei­dung be­reits auf­grund der Teil­nah­me an dem Vor­be­rei­tungs­teil tref­fen konn­te.

bb) Die vom Kläger ge­stell­te Klau­sel be­las­tet den Be­klag­ten auch nicht

oh­ne Aus­nah­me für je­den Fall der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses mit ei­ner Rück­zah­lungs­pflicht für ent­stan­de­ne Aus­bil­dungs­kos­ten (vgl. hier­zu BAG 11. April 2006 - 9 AZR 610/05 - Rn. 21, BA­GE 118, 36; 23. Ja­nu­ar 2007 - 9 AZR 482/06 - Rn. 21, AP BGB § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 38 = EzA BGB 2002 § 307 Nr. 19). Die Be­stim­mung un­ter­schei­det viel­mehr da­nach, ob der Grund für die Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses der Sphäre des Ar­beit­ge­bers oder der des Ar­beit­neh­mers zu­zu­ord­nen ist. Sie sieht ei­ne Rück­zah­lungs­pflicht ge­ra­de nicht für die Fälle vor, in de­nen die Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses durch den Ar­beit­ge­ber (mit)ver­an­lasst wur­de, zB durch


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be­triebs­be­ding­te Kündi­gung oder Kündi­gung des Ar­beit­neh­mers we­gen ei­nes ver­trags­wid­ri­gen Ver­hal­tens des Ar­beit­ge­bers.

cc) Un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­ligt würde der Be­klag­te durch die in § 4

Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung vor­ge­se­he­ne Rück­zah­lungs­klau­sel al­ler­dings dann, wenn er nach Ab­lauf des Ka­len­der­mo­nats, in dem das Prüfungs­zeug­nis aus­ge­stellt wird, aus dem Ar­beits­verhält­nis aus­schei­den könn­te, oh­ne mit ei­ner Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung be­las­tet zu sein. Dies ist je­doch nicht der Fall. Nach § 5 der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung hätte der Be­klag­te, so­fern er auf ei­ge­nen Wunsch oder aus sei­nem Ver­schul­den in­ner­halb von 24 Mo­na­ten nach Ab­lauf des Ka­len­der­mo­nats, in dem das Prüfungs­zeug­nis aus­ge­stellt wur­de, aus dem Ar­beits­verhält­nis aus­schei­det, dem Kläger für je­den Ka­len­der­mo­nat, der an die­sem Zeit­raum fehlt, 1/24 der in § 2 Abs. 1 ge­nann­ten Leis­tun­gen mit Aus­nah­me der Ar­beit­ge­ber­an­tei­le zur So­zi­al­ver­si­che­rung zu er­stat­ten. Die­se Be­stim­mung ist wirk­sam, ins­be­son­de­re be­nach­tei­ligt sie den Be­klag­ten nicht ent­ge­gen den Ge­bo­ten von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen (§ 307 Abs. 1 BGB).

(1) Nach ständi­ger Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts sind ein­zel-

ver­trag­li­che Ver­ein­ba­run­gen grundsätz­lich zulässig, nach de­nen sich ein Ar­beit­neh­mer an den Kos­ten ei­ner vom Ar­beit­ge­ber fi­nan­zier­ten Aus­bil­dung zu be­tei­li­gen hat, wenn er vor Ab­lauf be­stimm­ter Fris­ten aus dem Ar­beits­verhält­nis aus­schei­det. Al­ler­dings können der­ar­ti­ge Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen, die an ei­ne vom Ar­beit­neh­mer zu ver­ant­wor­ten­de Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses an­knüpfen, ge­gen Treu und Glau­ben ver­s­toßen. Ob dies der Fall ist, ist an­hand ei­ner In­ter­es­sen­abwägung nach Maßga­be des Verhält­nismäßig­keits­grund­sat­zes un­ter Her­an­zie­hung al­ler Umstände des Ein­zel­falls zu er­mit­teln. Da­bei ist das In­ter­es­se des Ar­beit­ge­bers, die vom Ar­beit­neh­mer er­wor­be­ne Qua­li­fi­ka­ti­on möglichst lang­fris­tig zu nut­zen, ei­ner­seits mit dem In­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers dar­an, durch die Aus­bil­dung die ei­ge­nen Ar­beits­markt­chan­cen zu ver­bes­sern und sich ge­genüber dem Ar­beit­ge­ber nur in ei­nem sol­chen Um­fang zu bin­den, wie es im Verhält­nis zu des­sen Auf­wen­dun­gen an­ge­mes­sen ist,


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an­de­rer­seits ins Verhält­nis zu set­zen (vgl. BAG 14. Ja­nu­ar 2009 - 3 AZR 900/07 - Rn. 17 mwN, BA­GE 129, 121).

Ei­ne Rück­zah­lungs­klau­sel ist da­nach nur zulässig, wenn die Aus- und

Fort­bil­dungs­maßnah­me für den Ar­beit­neh­mer von geld­wer­tem Vor­teil ist, sei es, dass bei sei­nem bis­he­ri­gen Ar­beit­ge­ber die Vor­aus­set­zun­gen ei­ner höhe­ren Vergütung erfüllt sind oder dass sich die er­wor­be­nen Kennt­nis­se auch an­der­wei­tig nutz­bar ma­chen las­sen. Zu­dem müssen die Vor­tei­le der Aus­bil­dung und die Dau­er der Bin­dung in ei­nem an­ge­mes­se­nen Verhält­nis zu­ein­an­der ste­hen. Dies ist in ers­ter Li­nie nach der Dau­er der Aus- oder Fort­bil­dungs­maßnah­me, aber auch an­hand der Qua­lität der er­wor­be­nen Qua­li­fi­ka­ti­on zu be­ur­tei­len. Da­bei gel­ten die fol­gen­den Grundsätze: Bei ei­ner Fort­bil­dungs­dau­er von bis zu ei­nem Mo­nat oh­ne Ver­pflich­tung zur Ar­beits­leis­tung un­ter Fort­zah­lung der Vergütung ist re­gelmäßig ei­ne Bin­dungs­dau­er bis zu sechs Mo­na­ten zulässig, bei ei­ner Fort­bil­dungs­dau­er von bis zu zwei Mo­na­ten ei­ne einjähri­ge Bin­dung, bei ei­ner Fort­bil­dungs­dau­er von drei bis vier Mo­na­ten ei­ne zweijähri­ge Bin­dung, bei ei­ner Fort­bil­dungs­dau­er von sechs Mo­na­ten bis zu ei­nem Jahr kei­ne länge­re Bin­dung als drei Jah­re und bei ei­ner mehr als zweijähri­gen Dau­er ei­ne Bin­dung von fünf Jah­ren. Da­bei geht es al­ler­dings nicht um rech­ne­ri­sche Ge­setzmäßig­kei­ten, son­dern um richter­recht­lich ent­wi­ckel­te Re­gel­wer­te, die ein­zel­fall­be­zo­ge­nen Ab­wei­chun­gen zugäng­lich sind (vgl. BAG 14. Ja­nu­ar 2009 - 3 AZR 900/07 - Rn. 18 mwN, BA­GE 129, 121).

(2) In An­wen­dung die­ser Grundsätze be­geg­net die in § 5 der Lehr­gangs-

ver­ein­ba­rung ent­hal­te­ne Rück­zah­lungs­klau­sel kei­nen recht­li­chen Be­den­ken.

(a) Die Aus­bil­dung zum Spar­kas­sen­be­triebs­wirt ist - wie das Lan­des-

ar­beits­ge­richt zu­tref­fend fest­ge­stellt hat - für den Be­klag­ten von geld­wer­tem Vor­teil. Nach § 8 Abs. 1 der Sat­zung des Baye­ri­schen Spar­kas­sen- und Gi­ro­ver­ban­des ist die Spar­kas­sen­fach­prüfung die Zwei­te Prüfung iSd. § 25 BAT iVm. § 1 der An­la­ge 3 zum BAT. Nach § 17 Abs. 1 TVÜ-VKA gel­ten die­se Be­stim­mun­gen auch nach In­kraft­tre­ten des TVöD bis zum In­kraft­tre­ten von Ein­grup­pie­rungs­vor­schrif­ten fort. Die Qua­li­fi­ka­ti­on ist da­mit Zu­gangs­vor­aus­set­zung für den ge­ho­be­nen Spar­kas­sen­dienst. Oh­ne die Zu­satz­aus­bil­dung hat


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der Be­klag­te - im Übri­gen nicht nur beim Kläger, son­dern in der ge­sam­ten Spar­kas­sen­or­ga­ni­sa­ti­on mit rund 450 Ar­beit­ge­bern - nur Auf­stiegs­chan­cen bis zur Vergütungs­grup­pe Vc der An­la­ge 1a zum BAT (= EG 8 An­la­ge 3 TVÜ-VKA). Der er­folg­rei­che Ab­schluss der Aus­bil­dung hätte dem­ge­genüber ei­ne Ein­grup­pie­rung bis hin zur Vergütungs­grup­pe III der An­la­ge 1a zum BAT (= EG 11 An­la­ge 3 TVÜ-VKA) ermöglicht. Dies ist ein er­heb­li­cher geld­wer­ter Vor­teil. Die Fort­bil­dung zum Spar­kas­sen­be­triebs­wirt ist dem­nach, wie das Bun­des­ar­beits­ge­richt in sei­nem Ur­teil vom 5. Ju­ni 2007 (- 9 AZR 604/06 - Rn. 20, AP BGB § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 40 = EzA BGB 2002 § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 11) aus­drück­lich aus­geführt hat, „ih­res Gel­des wert“.

(b) Fort­bil­dungs- und Bin­dungs­dau­er ste­hen auch in ei­nem aus­ge­wo­ge­nen

Verhält­nis. Der Präsenz­teil, zu des­sen Be­such der Kläger den Be­klag­ten beim Spar­kas­sen­kas­sen­ver­band Bay­ern an­ge­mel­det hat­te, be­stand aus drei Kur­sen von je­weils et­wa fünf Wo­chen Dau­er. Da­mit be­lief sich die Aus­bil­dungs­zeit auf ins­ge­samt 15 Wo­chen. Ei­ne hier­an an­knüpfen­de Bin­dungs­dau­er von zwei Jah­ren ist für den Ar­beit­neh­mer re­gelmäßig nicht un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gend. An die­ser Be­wer­tung ändert sich auch dann nichts, wenn der Zeit­raum, während des­sen der Be­klag­te zur Teil­nah­me an der Wei­ter­bil­dung vom Grund­wehr­dienst frei­ge­stellt war, nicht als Wei­ter­bil­dungs­zeit berück­sich­tigt würde. Dann ver­blie­ben je­den­falls noch 13 Wo­chen, mit­hin et­wa drei Mo­na­te. Un­ter Berück­sich­ti­gung des Um­stan­des, dass der Be­klag­te mit der Aus­bil­dung ei­nen er­heb­li­chen geld­wer­ten Vor­teil er­langt hätte, wäre auch hier ei­ne Bin­dungs­dau­er von zwei Jah­ren nicht zu be­an­stan­den.

dd) § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung be­nach­tei­ligt den

Be­klag­ten auch nicht des­halb ent­ge­gen den Ge­bo­ten von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen, weil der Be­klag­te be­reits während der Dau­er der Fort­bil­dung auf­grund der Rück­zah­lungs­pflicht an das Ar­beits­verhält­nis mit dem Kläger ge­bun­den war. Die Klau­sel be­wirkt viel­mehr ei­nen an­ge­mes­se­nen Aus­gleich der wi­der­strei­ten­den In­ter­es­sen.

(1) Ob­wohl ein­zel­ver­trag­li­che Ver­ein­ba­run­gen, nach de­nen sich ein Ar­beit-

neh­mer an den Kos­ten ei­ner vom Ar­beit­ge­ber fi­nan­zier­ten Aus­bil­dung zu


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be­tei­li­gen hat, nach ständi­ger Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts grundsätz­lich zulässig sind (vgl. 11. April 2006 - 9 AZR 610/05 - Rn. 24 mwN, BA­GE 118, 36), können Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen, die - wie die vor­lie­gen­de - an ei­ne vom Ar­beit­neh­mer zu ver­ant­wor­ten­de Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses an­knüpfen, im Ein­zel­fall ge­gen Treu und Glau­ben ver­s­toßen. Da sie ge­eig­net sind, das Grund­recht auf freie Wahl des Ar­beits­plat­zes nach Art. 12 GG ein­zu­schränken, muss die Rück­zah­lungs­pflicht ei­nem be­gründe­ten und bil­li­gens­wer­ten In­ter­es­se des Ar­beit­ge­bers ent­spre­chen. Den mögli­chen Nach­tei­len für den Ar­beit­neh­mer muss ein an­ge­mes­se­ner Aus­gleich ge­genüber­ste­hen; der Ar­beit­neh­mer muss mit der Aus­bil­dungs­maßnah­me ei­ne an­ge­mes­se­ne Ge­gen­leis­tung für die Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung er­hal­ten. Ins­ge­samt muss die Er­stat­tungs­pflicht - auch dem Um­fang nach - dem Ar­beit­neh­mer nach Treu und Glau­ben zu­mut­bar sein (BAG 11. April 1984 - 5 AZR 430/82 - zu II der Gründe, AP BGB § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 8 = EzA BGB § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 4; 8. Au­gust 1990 - 5 AZR 545/89 - zu I der Gründe; 11. April 2006 - 9 AZR 610/05 - Rn. 25 mwN, aaO; 14. Ja­nu­ar 2009 - 3 AZR 900/07 - Rn. 17, BA­GE 129, 121).

Da­bei ist zu berück­sich­ti­gen, dass der Ar­beit­ge­ber Aus­bil­dungs­kos­ten

nur für sol­che Ar­beit­neh­mer auf­wen­den will, die auch be­reit sind, ihm die er­wor­be­nen Kennt­nis­se und Fähig­kei­ten ei­ni­ge Zeit zur Verfügung zu stel­len. Er hat ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se dar­an, die vom Ar­beit­neh­mer er­wor­be­ne Qua­li­fi­ka­ti­on möglichst lang­fris­tig zu nut­zen. Dem­ge­genüber geht das In­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers da­hin, durch die Aus­bil­dung die ei­ge­nen Ar­beits­markt­chan­cen zu ver­bes­sern und dem Ar­beit­ge­ber des­halb nicht Kos­ten für ei­ne Aus- oder Wei­ter­bil­dung er­stat­ten zu müssen, die sich als In­ves­ti­ti­on im aus­sch­ließli­chen Ar­beit­ge­ber­in­ter­es­se dar­stel­len (vgl. BAG 18. No­vem­ber 2008 - 3 AZR 192/07 - Rn. 34, EzA BGB 2002 § 307 Nr. 42). Zu­dem hat der Ar­beit­neh­mer ein bil-li­gens­wer­tes In­ter­es­se dar­an, sei­nen Ar­beits­platz oh­ne Be­las­tung mit der Er­stat­tungs­pflicht wählen zu können (BAG 20. Fe­bru­ar 1975 - 5 AZR 240/74 - zu II 2 der Gründe, AP BGB § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 2 = EzA GG Art. 12 Nr. 12; 5. Ju­ni 2007 - 9 AZR 604/06 - Rn. 18, AP BGB § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 40 = EzA BGB 2002 § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 11).


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En­det das Ar­beits­verhält­nis vor Ab­schluss der Aus- oder Wei­ter­bil­dung

auf­grund von Umständen, die in den al­lei­ni­gen Ver­ant­wor­tungs- und Ri­si­ko­be­reich des Ar­beit­neh­mers fal­len, sind die­se wi­der­strei­ten­den In­ter­es­sen idR be­reits dann an­ge­mes­sen aus­ge­gli­chen, wenn der Ar­beit­neh­mer mit der Aus-oder Wei­ter­bil­dungs­maßnah­me ei­ne an­ge­mes­se­ne Ge­gen­leis­tung für die Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung er­hal­ten hätte, dh. wenn die Aus- oder Wei­ter­bil­dungs­maßnah­me für ihn von geld­wer­tem Vor­teil ge­we­sen wäre (vgl. BAG 21. No­vem­ber 2001 - 5 AZR 158/00 - zu I 2 b aa der Gründe, BA­GE 100, 13; 19. Fe­bru­ar 2004 - 6 AZR 552/02 - zu I 2 a bb der Gründe, BA­GE 109, 345; 15. Sep­tem­ber 2009 - 3 AZR 173/08 - Rn. 38, AP BGB § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 42 = EzA BGB 2002 § 611 Aus­bil­dungs­bei­hil­fe Nr. 13) und er nur die bis zum Aus­schei­den tatsächlich ent­stan­de­nen Kos­ten zurück­zu­zah­len hat. Dies ist vor­lie­gend der Fall.

(2) Der Um­stand, dass die Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung nach § 4 Abs. 1

Buchst. c) der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung den Be­klag­ten nicht nur während der Fort­bil­dungs­zei­ten, son­dern auch während der zwi­schen den Aus­bil­dungs­ab­schnit­ten lie­gen­den Zeiträume an das Ar­beits­verhält­nis bin­det, führt nicht zu ei­ner un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung.

(a) Zwar müssen nach ständi­ger Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits-

ge­richts die Fort­bil­dungs- und die Bin­dungs­dau­er in ei­nem an­ge­mes­se­nen Verhält­nis ste­hen. Die­ses Kri­te­ri­um ist von der Recht­spre­chung je­doch für Klau­seln ent­wi­ckelt wor­den, die ei­ne Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung für den Fall vor­se­hen, dass der Ar­beit­neh­mer nach Ab­schluss der Aus­bil­dung aus dem Ar­beits­verhält­nis aus­schei­det (vgl. BAG 21. No­vem­ber 2001 - 5 AZR 158/00 - zu I 2 b bb der Gründe, BA­GE 100, 13; 14. Ja­nu­ar 2009 - 3 AZR 900/07 - Rn. 18, BA­GE 129, 121). Es ist auf Klau­seln der vor­lie­gen­den Art, die ei­ne Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung für den Fall auslösen, dass das Ar­beits­verhält­nis auf al­lei­ni­ge Ver­an­las­sung des Ar­beit­neh­mers vor Ab­schluss der Aus­bil­dung be­en­det wird, nicht über­trag­bar.

Das In­ter­es­se des Ar­beit­ge­bers ist von vorn­her­ein dar­auf ge­rich­tet, die

vom Ar­beit­neh­mer mit der Aus­bil­dung er­wor­be­ne Qua­li­fi­ka­ti­on möglichst lang-


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fris­tig für sei­nen Be­trieb nut­zen zu können. Das setzt das Fort­be­ste­hen des Ar­beits­verhält­nis­ses über den Zeit­punkt des Ab­schlus­ses der Aus- oder Wei­ter­bil­dungs­maßnah­me vor­aus. Schei­det der Ar­beit­neh­mer vor de­ren Ab­schluss aus dem Ar­beits­verhält­nis aus, er­wei­sen sich die vom Ar­beit­ge­ber getätig­ten Auf­wen­dun­gen als nutz­los. Dem­ge­genüber hat sich der Ar­beit­neh­mer mit Rück­sicht auf das zum Ar­beit­ge­ber be­ste­hen­de Ar­beits­verhält­nis und in Kennt­nis der In­ter­es­sen des Ar­beit­ge­bers dafür ent­schie­den, die von die­sem fi­nan­zier­te Aus- oder Fort­bil­dungs­maßnah­me durch­zuführen. Er hat da­her sein Grund­recht aus Art. 12 GG ge­ra­de da­hin aus­geübt, sei­ne Qua­li­fi­ka­ti­on und sei­ne Auf­stiegs­chan­cen im Rah­men des Ar­beits­verhält­nis­ses zu sei­nem Ar­beit­ge­ber zu ver­bes­sern und sich des­halb ge­genüber dem Ar­beit­ge­ber zur Teil­nah­me an der Aus- oder Fort­bil­dung ver­pflich­tet. Die Bin­dung an das Ar­beits­verhält­nis bis zum Ab­schluss der Aus- oder Fort­bil­dung ist da­her idR zu­mut­bar.

Dies gilt grundsätz­lich nicht nur dann, wenn die Aus- oder Wei­ter-

bil­dung „in ei­nem Block“ ab­sol­viert wird, son­dern auch in Fällen wie dem vor­lie­gen­den, in de­nen sie in meh­re­ren, zeit­lich von­ein­an­der ge­trenn­ten Ab­schnit­ten er­folgt. Vor­aus­set­zung ist je­doch, dass nach der Fort­bil­dungs­ver­ein­ba­rung die zeit­li­che La­ge der ein­zel­nen Aus- oder Wei­ter­bil­dungs­ab­schnit­te den Vor­ga­ben der Aus- oder Wei­ter­bil­dungs­ein­rich­tung ent­spre­chen soll und die ver­trag­li­che Ver­ein­ba­rung dem Ar­beit­ge­ber nicht die Möglich­keit eröff­net, al­lein nach sei­nen In­ter­es­sen die Teil­nah­me an den je­wei­li­gen Aus- oder Wei­ter­bil­dungs­ab­schnit­ten oder de­ren zeit­li­che La­ge fest­zu­le­gen. An­dern­falls hätte es der Ar­beit­ge­ber in der Hand, den Ar­beit­neh­mer länger als zur ord­nungs­gemäßen Ab­sol­vie­rung der Aus­bil­dung nötig an sich zu bin­den und ihn da­durch in sei­nem be­ruf­li­chen Fort­kom­men zu be­hin­dern.

(b) Da­nach wird der Be­klag­te durch die in § 4 Abs. 1 Buchst. c) der Lehr-

gangs­ver­ein­ba­rung ge­trof­fe­ne Rück­zah­lungs­ver­ein­ba­rung nicht un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­ligt. Die Ver­ein­ba­rung lässt ei­ne al­lein an sei­nen In­ter­es­sen ori­en­tier­te Ein­fluss­nah­me des Klägers auf die zeit­li­che La­ge der Wei­ter­bil­dungs­ab­schnit­te nicht zu. Die Par­tei­en ha­ben sich mit der Lehr­gangs­ver­ein­ba­rung nicht nur kon­klu­dent auf ei­ne Wei­ter­bil­dung ent­spre­chend der Sat­zung des Baye­ri­schen


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Spar­kas­sen- und Gi­ro­ver­ban­des, son­dern auch darüber verständigt, dass der Be­such des Präsenz­teils sich ent­spre­chend den Vor­ga­ben und dem An­ge­bot der Wei­ter­bil­dungs­ein­rich­tung, hier des Spar­kas­sen­ver­ban­des Bay­ern, voll­zie­hen soll. Der Be­klag­te hat nicht gel­tend ge­macht, dass die Dau­er der Un­ter­bre­chun­gen zwi­schen den ein­zel­nen Aus­bil­dungs­ab­schnit­ten im Hin­blick auf die Aus­bil­dung un­an­ge­mes­sen lang war. Es be­durf­te des­halb kei­ner Ent­schei­dung, ob und in­wie­weit die bei Ab­schluss der Rück­zah­lungs­ver­ein­ba­rung ab­seh­ba­re Länge der Un­ter­bre­chun­gen zwi­schen den ein­zel­nen Aus­bil­dungs­ab­schnit­ten über­haupt ei­ner An­ge­mes­sen­heits­kon­trol­le un­ter­liegt.

So­fern der Kläger im Ein­zel­fall ent­ge­gen den Ab­spra­chen Ein­fluss auf

die zeit­li­che La­ge der ein­zel­nen Aus­bil­dungs­ab­schnit­te ge­nom­men ha­ben oder das An­ge­bot der Wei­ter­bil­dungs­ein­rich­tung nicht hin­rei­chend ge­we­sen sein soll­te, führ­te dies nicht zur Un­wirk­sam­keit der Rück­zah­lungs­klau­sel. In ei­nem sol­chen Fall könn­te der Gel­tend­ma­chung des Rück­zah­lungs­an­spruchs nur der Ein­wand des Rechts­miss­brauchs nach § 242 BGB ent­ge­gen­ste­hen. Für ei­nen sol­chen Aus­nah­me­fall hat der Be­klag­te je­doch nichts vor­ge­tra­gen.

III. Der Zins­an­spruch folgt aus § 286 Abs. 1, § 288 Abs. 1, § 247 BGB.

IV. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 97 Abs. 1 ZPO.

Gräfl Zwan­zi­ger Schlewing

Kai­ser Kanz­lei­ter

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