HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

 

LAG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 19.07.2011, 16 Sa 607/11

   
Schlagworte: Rückzahlungsklausel, Benachteiligung
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Düsseldorf
Aktenzeichen: 16 Sa 607/11
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 19.07.2011
   
Leitsätze: Die Rückzahlungsklausel in einem formularmäßigen Arbeitsvertrag, nach der eine Weihnachtsgratifikation zurückgefordert werden kann, soweit das Arbeitsverhältnis bis zum 31.03. des Folgejahres beendet wird, benachteiligt den Arbeitnehmer unangemessen, wenn sie auch in Fällen eingreift, in denen der die Rückforderung auslösende Grund nicht im Verantwortungsbereich des Arbeitnehmers liegt.
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Wuppertal, Urteil vom 24.03.2011, 6 Ca 3598/10
   

16 Sa 607/11

6 Ca 3598/10
Ar­beits­ge­richt Wup­per­tal

 

Verkündet am 19. Ju­li 2011

gez.: Es­ser Re­gie­rungs­beschäftig­te als Ur­kunds­be­am­tin der Geschäfts­stel­le

 

LAN­DES­AR­BEITS­GERICHT DÜSSEL­DORF

IM NA­MEN DES VOL­KES

UR­TEIL

In dem Rechts­streit

der Frau N. I., T. str. 8, X.,

- Kläge­rin und Be­ru­fungskläge­rin -

Pro­zess­be­vollmäch­tig­te: Rechts­anwälte C. u. a.,
N. str. 45, X,

g e g e n

den Herrn K. G., Am X. 15 a, X.,

- Be­klag­ter und Be­ru­fungs­be­klag­ter -

Pro­zess­be­vollmäch­tig­te: Rechts­anwälte H. u.a.,
E. berg 19, X.,

hat die 16. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts Düssel­dorf auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 19.07.2011
durch die Rich­te­rin am Ar­beits­ge­richt Barth als Vor­sit­zen­de so­wie den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Ef­fertz und den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Flack

für R e c h t er­kannt:

I. Auf die Be­ru­fung der Kläge­rin wird das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Wup­per­tal vom 24.03.2011 – 6 Ca 3598/10 – ab­geändert und der Be­klag­te ver­ur­teilt, an die Kläge­rin 1.741,67 € brut­to nebst fünf Pro­zent­punk­ten Zin­sen über dem je­wei­li­gen Ba­sis­zins­satz seit dem 01.12.2010 zu zah­len.

II. Der Be­klag­te trägt die Kos­ten des Rechts­streits.

III. Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.

 

- 2 -

T A T B E S T A N D :

Die Par­tei­en strei­ten über ei­nen An­spruch der Kläge­rin auf Zah­lung des Weih­nachts­gel­des für das Jahr 2010.

Die Kläge­rin war seit dem 02.03.2009 bei dem Be­klag­ten, der re­gelmäßig we­ni­ger als zehn Ar­beit­neh­mer beschäftigt, als Steu­er­fach­an­ge­stell­te tätig. Die Kläge­rin ver­dien­te zu­letzt 1.900.- € brut­to pro Mo­nat. Der Be­klag­te kündig­te das Ar­beits­verhält­nis we­gen Auf­trags­man­gels mit Schrei­ben vom 29.10.2010 zum 30.11.2010.

Im schrift­li­chen Ar­beits­ver­trag, we­gen des­sen Ein­zel­hei­ten im Übri­gen auf Bl. 5 ff. der Ge­richts­ak­te Be­zug ge­nom­men wird, heißt es in § 4 Abs. 2:

„Frau I. erhält ei­ne Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on in Höhe ei­nes zusätz­li­chen Ge­hal­tes. Im Jahr des Ein­tritts an­tei­lig. Bei Aus­schei­den aus dem Ar­beits­verhält­nis bis zum 31.03. des Fol­ge­jah­res kann das aus­ge­zahl­te Weih­nachts­geld zurück­ver­langt wer­den.“

Der Be­klag­te zahl­te an sei­ne Mit­ar­bei­ter En­de No­vem­ber 2010 ein Brut­to­mo­nats­ge­halt als Weih­nachts­geld. Die Kläge­rin er­hielt kei­ne Zah­lung. Mit ih­rer dem Be­klag­ten am 08.01.2011 zu­ge­stell­ten Kla­ge be­gehrt die Kläge­rin das an­tei­li­ge Weih­nachts­geld für elf Mo­na­te in 2010.

Die Kläge­rin hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, die Rück­zah­lungs­klau­sel in § 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges sei un­wirk­sam, da die­se ei­ne „Kann“-Be­stim­mung be­inhal­te. Dem Be­klag­ten sei da­mit ei­ne Rück­for­de­rung nach sei­nem Er­mes­sen ein­geräumt wor­den, es sei je­doch nicht er­kenn­bar, dass er sein Rück­zah­lungs­ver­lan­gen nach bil­li­gem Er­mes­sen aus­geübt ha­be. Darüber hin­aus sei die Rück­zah­lungs­klau­sel auch des­halb un­wirk­sam, da es sich bei ihr um ei­ne un­klar for­mu­lier­te all­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gung han­de­le.

 

- 3 -

Die Kläge­rin hat be­an­tragt,

den Be­klag­ten zu ver­ur­tei­len, an sie 1.741,67 € brut­to nebst 11,75% Zin­sen seit dem 15.11.2010 zu zah­len.

Der Be­klag­te hat be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Der Be­klag­te hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, er sei be­rech­tigt ge­we­sen, die Kläge­rin von der Zah­lung der Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on aus­zu­sch­ließen. Zu ei­ner Aus­zah­lung sei er nicht ver­pflich­tet ge­we­sen, denn er hätte die Zah­lung nach § 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges um­ge­hend zurück­ver­lan­gen können. Die Rück­zah­lungs­klau­sel um­fas­se nach ih­rem Wort­sinn je­de Form der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses. Vor­sorg­lich rech­ne er ge­gen ei­nen et­wai­gen Zah­lungs­an­spruch der Kläge­rin mit sei­nem An­spruch auf Rück­zah­lung des Weih­nachts­gel­des auf.

Das Ar­beits­ge­richt Wup­per­tal hat die Kla­ge mit Ur­teil vom 24.03.2011 ab­ge­wie­sen und sei­ne Ent­schei­dung im We­sent­li­chen wie folgt be­gründet:

Der Be­klag­te sei nach dem Grund­satz „do­lo agit, qui pe­tit, quod sta­tim red­diturus est“ nicht ver­pflich­tet, die Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on an die Kläge­rin zu zah­len. Ei­ne et­waig er­hal­te­ne Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on hätte die Kläge­rin um­ge­hend zurück­zah­len müssen, denn bei Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses am 30.11.2010 hätten sich ihr Zah­lungs­an­spruch und der Rück­zah­lungs­an­spruch des Be­klag­ten ge­genüber­ge­stan­den. Die Rück­zah­lungs­klau­sel in § 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges sei wirk­sam. Sie grei­fe auch im Fal­le ei­ner be­triebs­be­ding­ten Kündi­gung ein und ent­hal­te kei­ne un­zu­mut­ba­re Kündi­gungs­er­schwe­rung. Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Kläge­rin schei­te­re die Rück­zah­lungs­klau­sel nicht an § 307 BGB, denn die Klau­sel sei klar for­mu­liert, auch wenn sie ei­ne „Kann-Be­stim­mung“ ent­hal­te.

 

- 4 -

Ge­gen die­ses Ur­teil, das ihr am 07.04.2011 zu­ge­stellt wor­den ist, hat die Kläge­rin am 06.05.2011 Be­ru­fung ein­ge­legt und die­se mit ei­nem am 03.06.2011 beim Lan­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen Schrift­satz be­gründet.

Die Kläge­rin ist der Auf­fas­sung, das Ar­beits­ge­richt ha­be un­rich­tig ent­schie­den und wie­der­holt ih­re Auf­fas­sung, nach der § 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges un­klar for­mu­liert und da­mit un­wirk­sam sei.

Die Kläge­rin be­an­tragt un­ter Rück­nah­me des ursprüng­lich hin­sicht­lich der Zin­sen wei­ter­ge­hen­den An­tra­ges,

das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Wup­per­tal vom 24.03.2011 – 6 Ca 3598/10 – ab­zuändern und den Be­klag­ten zu ver­ur­tei­len, an die Kläge­rin 1.741,67 € brut­to nebst fünf Pro­zent­punk­ten Zin­sen über dem je­wei­li­gen Ba­sis­zins­satz seit dem 01.12.2010 zu zah­len.

Der Be­klag­te hat der teil­wei­sen Kla­gerück­nah­me zu­ge­stimmt und be­an­tragt im Übri­gen,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Der Be­klag­te ver­tei­digt das an­ge­foch­te­ne Ur­teil.

We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des zu­grun­de lie­gen­den Sach­ver­hal­tes so­wie des wi­der­strei­ten­den Sach­vor­tra­ges wird auf den In­halt der zwi­schen den Par­tei­en in bei­den Rechtszügen ge­wech­sel­ten Schriftsätze so­wie auf die Sit­zungs­nie­der­schrif­ten Be­zug ge­nom­men.

 

- 5 -

E N T S C H E I D U N G S G R Ü N D E :

A.

Die Be­ru­fung ist zulässig und, so­weit sie noch zur Ent­schei­dung an­stand, auch be­gründet.

I. Be­den­ken ge­gen die Zulässig­keit der Be­ru­fung be­ste­hen nicht. Sie ist nach Maßga­be der §§ 66 Abs. 1, 64 Abs. 6 ArbGG i. V. m. § 520 ZPO form- und frist­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den. Sie ist auch statt­haft gemäß § 64 Abs. 1, 2 Zif­fer b ArbGG.

II.
Die Be­ru­fung ist be­gründet. Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge zu Un­recht ab­ge­wie­sen.

1.
Die Kläge­rin hat ei­nen An­spruch auf Zah­lung (an­tei­li­ger) Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on für das Jahr 2010 in rech­ne­risch zu­tref­fen­der Höhe von 1.741,67 € brut­to (1.900.- € : 12 x 11).

a.
Der Zah­lungs­an­spruch ist ent­stan­den. Er er­gibt sich aus § 611 Abs. 1 BGB i. V. m. § 4 Abs. 2 Satz 1 des Ar­beits­ver­tra­ges.

Nach die­ser Vor­schrift erhält die Kläge­rin ei­ne Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on in Höhe ei­nes zusätz­li­chen Ge­halts. Der An­spruch ist ent­stan­den, da die Kläge­rin sich zum Aus­zah­lungs­zeit­punkt im Mo­nat No­vem­ber 2010 noch im Ar­beits­verhält­nis be­fand.

 

- 6 -

Aus der Be­zeich­nung „Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on“ folgt, dass das Ar­beits­verhält­nis zum Weih­nachts­fest bzw. min­des­tens zum Zeit­punkt der Ent­ste­hung des An­spruchs im No­vem­ber 2010 be­ste­hen muss­te (vgl. zur Be­zeich­nung „Weih­nachts­geld“ BAG v. 10.12.2010 – 10 AZR 15/08 – AP Nr. 280 zu § 611 BGB Gra­ti­fi­ka­ti­on; BAG v. 30.03.1994 – 10 AZR 134/93 – AP Nr. 161 zu § 611 BGB Gra­ti­fi­ka­ti­on; Er­fur­ter Kom­men­tar zum Ar­beits­recht-Preis 11. Auf­la­ge 2011 § 611 BGB Rn. 534). Die Zah­lung ei­nes Weih­nachts­gel­des soll in der Re­gel zu den anläss­lich des Weih­nachts­fes­tes ent­ste­hen­den be­son­de­ren Auf­wen­dun­gen des Ar­beit­neh­mers bei­tra­gen und sei­ne in der Ver­gan­gen­heit ge­leis­te­ten Diens­te zusätz­lich ho­no­rie­ren (BAG v. 10.12.2008 – 10 AZR 15/08 – a.a.O.; BAG v. 23.05.2007 – 10 AZR 363/06 – AP Nr. 24 zu § 1 TVG Ta­rif­verträge: Großhan­del; BAG v. 12.10.2005 – 10 AZR 640/04 – BA­GE 116, 136).

b.
Die Be­ru­fung der Kläge­rin auf ih­ren An­spruch auf Zah­lung der Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on stellt kei­ne un­zulässi­ge Rechts­ausübung dar.

Nach dem Grund­satz von Treu und Glau­ben (§ 242 BGB) verhält sich der­je­ni­ge treu­wid­rig, der ei­nen Leis­tungs­an­spruch durch­setzt, ob­wohl er ver­pflich­tet ist, das Er­lang­te so­fort wie­der her­aus­zu­ge­ben: do­lo agit, qui pe­tit, quod sta­tim red­diturus est. Ein sol­cher Fall liegt hier trotz der Re­ge­lung in § 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges nicht vor. Nach die­ser Vor­schrift kann der Be­klag­te das aus­ge­zahl­te Weih­nachts­geld zurück­ver­lan­gen, wenn die Kläge­rin bis zum 31.03. des Fol­ge­jah­res aus dem Ar­beits­verhält­nis aus­schei­det.

Die tat­be­stand­li­chen Vor­aus­set­zun­gen die­ser Klau­sel sind al­ler­dings erfüllt. Die Kläge­rin ist auf­grund der aus be­triebs­be­ding­ten Gründen (Auf­trags­man­gel) erklärten Kündi­gung des Be­klag­ten vor dem Stich­tag 31.03.2011 aus dem Ar­beits­verhält­nis aus­ge­schie­den. Das Ar­beits­verhält­nis en­de­te am 30.11.2010.

Ein Rück­for­de­rungs­an­spruch steht dem Be­klag­ten den­noch nicht zu. Die Ver­trags­be­stim­mung in § 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges be­nach­tei­ligt die

 

- 7 -

Kläge­rin ent­ge­gen dem Ge­bot von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen und ist da­mit gemäß § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB als un­wirk­sam an­zu­se­hen.

aa.
Bei der Re­ge­lung in § 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges han­delt es sich um ei­ne All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gung.

Nach der Le­gal­de­fi­ni­ti­on in § 305 Abs. 1 Satz 1 BGB sind All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen al­le für ei­ne Viel­zahl von Verträgen vor­for­mu­lier­ten Ver­trags­be­din­gun­gen, die ei­ne Ver­trags­par­tei der an­de­ren Ver­trags­par­tei bei Ab­schluss ei­nes Ver­tra­ges stellt. Ver­trags­be­din­gun­gen sind für ei­ne Viel­zahl von Verträgen be­reits dann vor­for­mu­liert, wenn ih­re drei­ma­li­ge Ver­wen­dung be­ab­sich­tigt ist (BAG v. 23.09.2010 – 8 AZR 897/08 – AP Nr. 48 zu § 307 BGB; BAG v. 01.03.2006 – 5 AZR 363/05 – BA­GE 117, 155).

Im vor­lie­gen­den Fall schlos­sen die Par­tei­en ei­nen For­mu­lar­ar­beits­ver­trag, der grundsätz­lich in ei­ner Viel­zahl von Fällen An­wen­dung fin­det. Der Be­klag­te hat den An­stel­lungs­ver­trag vor­for­mu­liert, der Kläge­rin in die­ser Form an­ge­bo­ten und da­mit im Rechts­sin­ne ge­stellt.

bb.
Ei­ne Aus­le­gung von § 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges er­gibt, dass der Rück­for­de­rungs­an­spruch auch dann be­ste­hen soll, wenn das Ar­beits­verhält­nis bis zum 31.03. des Fol­ge­jah­res durch ei­ne be­triebs­be­ding­te Kündi­gung be­en­det wird.

All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen in For­mu­lar­ar­beits­verträgen sind nach ih­rem ob­jek­ti­ven In­halt und ty­pi­schen Sinn ein­heit­lich so aus­zu­le­gen, wie sie von verständi­gen und red­li­chen Ver­trags­part­nern un­ter Abwägung der In­ter­es­sen der nor­ma­ler­wei­se be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se ver­stan­den wer­den. Da­bei sind die Verständ­nismöglich­kei­ten des durch­schnitt­li­chen, nicht rechts­kun­di­gen Ver­trags­part­ners des Ver­wen­ders zu­grun­de zu le­gen (BAG v. 19.01.2011 – 3 AZR 621/08 – DB 2011, 1338; BAG v. 14.12.2010 – 9 AZR 642/09 – NZA 2011, 509;

 

- 8 -

BAG v. 17.11.2010 – 4 AZR 127/09 – NZA 2011, 457; BAG v. 25.08.2010 – 10 AZR 275/09 – EzA § 307 BGB 2002 Nr. 49; BAG v. 19.05.2010 – 5 AZR 253/09 – AP Nr. 13 zu § 310 BGB; BAG v. 17.11.2009 – 9 AZR 765/08 – AP Nr. 88 zu § 242 BGB Be­trieb­li­che Übung). Aus­gangs­punkt ist da­bei in ers­ter Li­nie der Ver­trags­wort­laut. Ist die­ser nicht ein­deu­tig, kommt es für die Aus­le­gung ent­schei­dend dar­auf an, wie der Ver­trags­text aus der Sicht der ty­pi­scher­wei­se an Geschäften die­ser Art be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se zu ver­ste­hen ist. Von Be­deu­tung sind zu­dem der von den Ar­beits­ver­trags­par­tei­en ver­folg­te Re­ge­lungs­zweck so­wie die In­ter­es­sen­la­ge der Be­tei­lig­ten (BAG v. 08.12.2010 – 7 AZR 438/09 – NZA 2011, 586; BAG v. 19.05.2010 – 5 AZR 253/09 – a.a.O.; BAG v. 19.03.2008 – 5 AZR 429/07 – BA­GE 126, 198).

Die Aus­le­gung der Klau­sel in § 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges er­gibt, dass je­de Form der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses bis zum 31.03. des Fol­ge­jah­res ei­nen An­spruch des Be­klag­ten auf Rück­for­de­rung des Weih­nachts­gel­des auslösen soll. Der Wort­laut der Re­ge­lung dif­fe­ren­ziert nicht zwi­schen un­ter­schied­li­chen Be­en­di­gungs­tat­beständen, son­dern um­fasst sämt­li­che Ar­ten der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses. Da­bei ist es in die­sem Zu­sam­men­hang un­er­heb­lich, dass die ent­spre­chen­de Ver­trags­be­stim­mung als „Kann“-Be­stim­mung for­mu­liert ist. Da­mit sind nicht be­stimm­te Be­en­di­gungs­tat¬bestände als die Rück­zah­lungs­pflicht auslösen­des Mo­ment aus­ge­schlos­sen wor­den, viel­mehr macht die ver­trag­li­che Re­ge­lung nur deut­lich, dass kei­ne Ver­pflich­tung des Be­klag­ten be­steht, von sei­nem Rück­for­de­rungs­recht Ge­brauch zu ma­chen.

cc.
Die Klau­sel in § 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges be­nach­tei­ligt die Kläge­rin un­an­ge­mes­sen i. S. v. § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB, denn sie löst ei­ne Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung aus, oh­ne da­nach zu dif­fe­ren­zie­ren, ob der Grund für die Kündi­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses im Ver­ant­wor­tungs­be­reich des Ar­beit­ge­bers oder des Ar­beit­neh­mers liegt.

 

- 9 -

(1)
Nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB sind Be­stim­mun­gen in All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen un­wirk­sam, wenn sie den Ver­trags­part­ner ent­ge­gen Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gen. Ei­ne for­mu­larmäßige Ver­trags­be­stim­mung ist un­an­ge­mes­sen, wenn der Ver­wen­der durch ein­sei­ti­ge Ver­trags­ge­stal­tung miss­bräuch­lich ei­ge­ne In­ter­es­sen auf Kos­ten sei­nes Ver­trags­part­ners durch­zu­set­zen ver­sucht, oh­ne von vorn­her­ein auch des­sen Be­lan­ge hin­rei­chend zu berück­sich­ti­gen und ihm ei­nen an­ge­mes­se­nen Aus­gleich zu gewähren. Die Fest­stel­lung ei­ner un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung setzt ei­ne wech­sel­sei­ti­ge Berück­sich­ti­gung und Be­wer­tung recht­lich an­zu­er­ken­nen­der In­ter­es­sen der Ver­trags­part­ner vor­aus. Bei die­sem Vor­gang sind auch grund­recht­lich geschütz­te Rechts­po­si­tio­nen zu be­ach­ten. Zur Be­ur­tei­lung der Un­an­ge­mes­sen­heit ist ein ge­ne­rel­ler, ty­pi­sie­ren­der, vom Ein­zel­fall los­gelöster Maßstab an­zu­le­gen. Im Rah­men der In­halts­kon­trol­le sind da­bei Art und Ge­gen­stand, be­son­de­rer Zweck und be­son­de­re Ei­gen­art des je­wei­li­gen Geschäfts zu berück­sich­ti­gen. Zu prüfen ist, ob der Klau­sel­in­halt bei der in Re­de ste­hen­den Art des Rechts­geschäfts ge­ne­rell un­ter Berück­sich­ti­gung der ty­pi­schen In­ter­es­sen der be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung des Ver­trags­part­ners er­gibt. Die im Ar­beits­recht gel­ten­den Be­son­der­hei­ten sind gem. § 310 Abs. 4 Satz 2 an­ge­mes­sen zu berück­sich­ti­gen (BAG v. 19.01.2011 – 3 AZR 621/08 – a.a.O.; BAG v. 25.08.2010 – 10 AZR 275/09 – a.a.O.; BAG v. 13.03.2007 – 9 AZR 433/06 – AP Nr. 26 zu § 307 BGB; BAG v. 11.04.2006 – 9 AZR 557/05 – BA­GE 118, 22). Da­nach dürfen auch mit Son­der­zah­lun­gen ver­bun­de­ne ein­zel­ver­trag­li­che Bin­dungs- und Rück­zah­lungs­klau­seln ei­nen Ar­beit­neh­mer nicht in un­zulässi­ger Wei­se in sei­ner Be­rufs­frei­heit be­hin­dern und un­ter­lie­gen in­so­weit ei­ner In­halts­kon­trol­le durch die Ar­beits­ge­rich­te gemäß § 307 BGB (BAG v. 28.03.2007 – 10 AZR 261/06 – AP Nr. 265 zu § 611 BGB Gra­ti­fi­ka­ti­on).

Han­delt es sich um ei­ne teil­ba­re Klau­sel, ist die In­halts­kon­trol­le je­weils für die ver­schie­de­nen, nur for­mal ver­bun­de­nen Be­stim­mun­gen vor­zu­neh­men (BAG v. 25.08.2010 – 10 AZR 275/09 – a.a.O.; BAG v. 11.04.2006 – 9 AZR 610/05 – BA­GE 118, 36). Maßgeb­lich ist, ob die Klau­sel meh­re­re sach­li­che Re­ge­lun­gen

 

- 10 -

enthält und der un­zulässi­ge Teil sprach­lich ein­deu­tig ab­trenn­bar ist. Ist die ver­blei­ben­de Re­ge­lung wei­ter­hin verständ­lich, bleibt sie be­ste­hen. Die Teil­bar­keit ei­ner Klau­sel ist mit­tels des sog. Blue-pen­cil-Tests durch Strei­chung des un­wirk­sa­men Teils zu er­mit­teln (BAG v. 25.08.2010 – 10 AZR 275/09 – a.a.O.; BAG v. 06.05.2009 – 10 AZR 443/08 – AP Nr. 43 zu § 307 BGB).

(2)
§ 4 Abs. 2 Satz 3 des Ar­beits­ver­tra­ges knüpft für die Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung aus­sch­ließlich dar­an an, dass das Ar­beits­verhält­nis bis zum 31.03. des Fol­ge­jah­res be­en­det wor­den ist. Bei ty­pi­sie­ren­der Be­trach­tung er­scheint es je­doch nicht in­ter­es­sen­ge­recht, dem Ar­beit­neh­mer im Fal­le ei­ner nicht in sei­nen Ver­ant­wor­tungs­be­reich fal­len­den Kündi­gung die ver­ein­bar­te Gra­ti­fi­ka­ti­on vor­zu­ent­hal­ten (wie hier: LAG Hamm v. 16.09.2010 – 15 Sa 812/10 – LA­GE § 611 BGB 2002 Gra­ti­fi­ka­ti­on Nr. 18).

(a)
Das Bun­des­ar­beits­ge­richt hat zwar in ei­nem Ur­teil vom 25.04.1991 (Az.: 6 AZR 183/90 – BA­GE 68, 41; ähn­lich für den Fall ei­ner ta­rif­li­chen Re­ge­lung BAG v. 04.05.1999 - 10 AZR 417/98 – AP Nr. 214 zu § 611 BGB Gra­ti­fi­ka­ti­on) ent­schie­den, die Be­stim­mung in ei­ner Be­triebs­ver­ein­ba­rung, wo­nach Mit­ar­bei­ter von der Gra­ti­fi­ka­ti­ons­zah­lung aus­ge­schlos­sen sind, die am Stich­tag – 30. No­vem­ber des Jah­res – in ei­nem gekündig­ten Ar­beits­verhält­nis ste­hen, gel­te auch für den Fall ei­ner be­triebs­be­ding­ten Kündi­gung. Nach Auf­fas­sung des Bun­des­ar­beits­ge­richts han­delt es sich bei ei­ner sol­chen Stich­tags­re­ge­lung nicht um ei­ne nach §§ 162, 242 BGB rechts­miss­bräuch­li­che Ge­stal­tung, denn die im Be­triebs­ver­fas­sungs­recht be­schrie­be­ne Norm­set­zungs­be­fug­nis er­lau­be es den Be­triebs­part­nern, Vor­aus­set­zun­gen für den Be­zug von frei­wil­li­gen Leis­tun­gen zu set­zen. Da­zu gehöre auch die Vor­aus­set­zung ei­ner künf­ti­gen Be­triebs­treue. Auf die Art der Ver­hin­de­rung die­ser Vor­aus­set­zung kom­me es nicht an, so­fern die­se selbst nicht rechts­wid­rig sei. Da­von könne bei ei­ner so­zi­al ge­recht­fer­tig­ten be­triebs­be­ding­ten Kündi­gung je­doch per se nicht aus­ge­gan­gen wer­den.

 

- 11 -

Die­ser Auf­fas­sung folgt die Kam­mer zu­min­dest für die Fra­ge des Vor­lie­gens ei­ner un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung durch ei­ne Rück­zah­lungs­klau­sel in ei­nem for­mu­larmäßigen Ar­beits­ver­trag nicht.

In­so­weit er­scheint es zum ei­nen be­reits frag­lich, ob die­se zur Wirk­sam­keit ei­ner Be­triebs­ver­ein­ba­rung ver­tre­te­ne Auf­fas­sung auf den Fall der Prüfung ei­ner In­di­vi­dua­la­b­re­de über­haupt über­trag­bar ist (ver­nei­nend: LAG Rhein­land-Pfalz v. 13.07.2007 – 6 Sa 315/07 – n.v., ju­ris).

Zu­dem hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt selbst in Ent­schei­dun­gen vom 11.04.2006 (Az.: 9 AZR 610/05 – BA­GE 118, 36) und 23.01.2007 (Az.: 9 AZR 482/06 – AP Nr. 38 zu § 611 BGB Aus­bil­dungs­bei­hil­fe), in de­nen es je­weils um die Ver­pflich­tung zur Rück­zah­lung von Aus­bil­dungs­kos­ten ging, ei­ne ab­wei­chen­de Auf­fas­sung ver­tre­ten und ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung für den Fall an­ge­nom­men, dass das Ar­beits­verhält­nis auf­grund be­triebs­be­ding­ter Kündi­gung be­en­det wur­de. Es hat da­zu aus­geführt, im Rah­men der nach § 307 BGB an­zu­stel­len­den In­ter­es­sen­abwägung sei auch der die Rück­zah­lungs­pflicht auslösen­de Tat­be­stand zu berück­sich­ti­gen. Es sei nicht zulässig, die Rück­zah­lungs­pflicht schlecht­hin an je­des Aus­schei­den des Ar­beit­neh­mers zu knüpfen, das in­ner­halb der in der Klau­sel vor­ge­se­he­nen Blei­be­frist statt­fin­de, viel­mehr müsse nach dem Grund des vor­zei­ti­gen Aus­schei­dens un­ter­schie­den wer­den. Ei­ne Rück­zah­lungs­klau­sel stel­le nur dann ei­ne aus­ge­wo­ge­ne Ge­samt­re­ge­lung dar, wenn es der Ar­beit­neh­mer in der Hand ha­be, ihr durch ei­ge­ne Be­triebs­treue zu ent­ge­hen. Könne der Ar­beit­neh­mer die Ver­trags­be­en­di­gung nicht be­ein­flus­sen, be­ste­he kei­ne sach­li­che Grund­la­ge, die sei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung als an­ge­mes­se­nen In­ter­es­sen­aus­gleich er­schei­nen las­se.

(b)
Die Kam­mer stimmt den Ar­gu­men­ten des Bun­des­ar­beits­ge­richts zur Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung bei Fort­bil­dungs­kos­ten zu (so auch LAG München v. 26.05.2009 – 6 Sa 1135/08 – n. v., ju­ris). Aus den­sel­ben Gründen ist auch bei der Gewährung ei­ner Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on die Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung im Fal­le ei­ner be­triebs­be­ding­ten Kündi­gung durch den Ar­beit­ge­ber nicht zulässig.

 

- 12 -

Viel­mehr ist es er­for­der­lich, nach dem An­lass des vor­zei­ti­gen Aus­schei­dens zu dif­fe­ren­zie­ren (LAG München v. 26.05.2009 – 6 Sa 1135/08 – a.a.O.; LAG Rhein­land-Pfalz v. 13.07.2007 – 6 Sa 315/07 – a.a.O.) und ei­ne Rück­zah­lungs­klau­sel nur dann zu­zu­las­sen, wenn der Ar­beit­neh­mer es sel­ber in der Hand hat, der Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung durch ei­ge­ne Be­triebs­treue zu ent­ge­hen.

Die­sen An­for­de­run­gen ent­spricht die Klau­sel im vor­lie­gen­den Fall nicht, denn die Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on soll in je­dem Fall des Aus­schei­dens bis zum 31.03. des Fol­ge­jah­res rück­for­der­bar sein, al­so auch dann, wenn die künf­ti­ge Be­triebs­treue aus Gründen, die nicht im Ver­ant­wor­tungs­be­reich des Ar­beit­neh­mers lie­gen, nicht er­reicht wer­den kann. Dies stellt kei­ne aus­ge­wo­ge­ne Re­ge­lung dar, die die In­ter­es­sen des be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mers aus­rei­chend berück­sich­tigt. Be­denkt man dann noch, dass es sich hier um ei­nen Klein­be­trieb han­delt, auf den das Kündi­gungs­schutz­ge­setz kei­ne An­wen­dung fin­det, so wird be­son­ders deut­lich, dass die In­ter­es­sen der Kläge­rin durch die frag­li­che Ver­trags­klau­sel nicht ge­wahrt wer­den, denn die Kläge­rin hat nicht ein­mal die Möglich­keit, den vom Ar­beit­ge­ber an­ge­ge­be­nen be­triebs­be­ding­ten Kündi­gungs­grund ge­richt­lich auf sei­ne Stich­hal­tig­keit hin über­prüfen zu las­sen.

2.
Der Zins­an­spruch er­gibt sich aus §§ 286 Abs. 2, 288 Abs. 1 BGB. Die Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on war mit dem 30.11.2010 zur Zah­lung fällig, Ver­zug trat mit dem 01.12.2010 ein.

B.

I.
Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 64 Abs. 6 ArbGG i. V. m. § 92 Abs. 2 Zif­fer 1 ZPO. Die Kos­ten des Rechts­streits wa­ren ins­ge­samt dem Be­klag­ten auf­zu­er­le­gen. So­weit die Kläge­rin zunächst 11,75 % Zin­sen ab dem 15.11.2010

 

- 13 -

ge­for­dert hat, war die­se Zu­viel­for­de­rung verhält­nismäßig ge­ringfügig und hat kei­ne höhe­ren Kos­ten ver­ur­sacht.

II.
Die Kam­mer hat die Re­vi­si­on gemäß § 72 Abs. 2 Nr. 1 ArbGG zu­ge­las­sen. Der Ent­schei­dung lie­gen klärungs­bedürf­ti­ge Rechts­fra­gen zu­grun­de, die für ei­nen größeren Teil der All­ge­mein­heit von Be­deu­tung sind.

RECH­TSMIT­TEL­BE­LEH­RUNG

Ge­gen die­ses Ur­teil kann von dem Be­klag­ten

R E V I S I O N

ein­ge­legt wer­den.

Für die Kläge­rin ist ge­gen die­ses Ur­teil kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.

Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb ei­ner Not­frist* von ei­nem Mo­nat schrift­lich beim

Bun­des­ar­beits­ge­richt

Hu­go-Preuß-Platz 1

99084 Er­furt

Fax: 0361-2636 2000

ein­ge­legt wer­den.

Die Not­frist be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Die Re­vi­si­ons­schrift muss von ei­nem Be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als Be­vollmäch­tig­te sind nur zu­ge­las­sen:

1. Rechts­anwälte,
2. Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,

 

- 14 -

3. Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der in Num­mer 2 be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

In den Fällen der Zif­fern 2 und 3 müssen die Per­so­nen, die die Re­vi­si­ons­schrift un­ter­zeich­nen, die Befähi­gung zum Rich­ter­amt ha­ben.

Ei­ne Par­tei, die als Be­vollmäch­tig­ter zu­ge­las­sen ist, kann sich selbst ver­tre­ten.

* ei­ne Not­frist ist un­abänder­lich und kann nicht verlängert wer­den.

 

gez.: Barth 

gez.: Ef­fertz 

gez.: Flack

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Martin Hensche
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hensche@hensche.de
Christoph Hildebrandt
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hildebrandt@hensche.de
Nina Wesemann
Rechtsanwältin
Fachanwältin für Arbeitsrecht

Kontakt:
040 / 69 20 68 04
wesemann@hensche.de

Auf Facebook teilen Auf Google+ teilen Ihren XING-Kontakten zeigen Beitrag twittern

 


zur Übersicht 16 Sa 607/11