Dem Bundesarbeitsgericht (BAG) zufolge kann der Arbeitgeber sogar zusammen mit einer fristlosen Kündigung „vorsorglich“ für den Fall ihrer Unwirksamkeit Urlaub gewähren. War die Kündigung unwirksam, sind nur die Kündigungsfristen nachzubezahlen, während der Resturlaubsanspruch erfüllt ist (BAG, Urteil vom 14.08.2007, 9 AZR 934/06). Ein aktuelles BAG-Urteil setzt solchen rechtlichen Optimierungen von Freistellungserklärungen im gekündigten Arbeitsverhältnis Grenzen (BAG, Urteil vom 17.05.2011, 9 AZR 189/10).
Ein Angestellter mit einem Jahresurlaubsanspruch von 30 Tagen erhielt Ende 2006 die Kündigung zum 31.03.2007 - mit Freistellung unter Urlaubsanrechnung. Nach gewonnener Kündigungsschutzklage verlangte er 22,5 Urlaubstage für 2007, da er meinte, ihm seien mit der Freistellung nur 7,5 anteilige Urlaubstage für Januar bis März 2007 gewährt worden. Arbeitsgericht Frankfurt und Hessisches Landesarbeitsgericht (LAG) wiesen die Klage ab (Urteil vom 27.08.2009, 11/18 Sa 1114/08). Das BAG gab ihr statt.
Fazit: Die Freistellungserklärung muss für den Arbeitnehmer klar erkennen lassen, in welchem Umfang Urlaubsansprüche mit der Freistellung erfüllt werden sollen. Hier bestanden Zweifel, da bei Wirksamkeit der Kündigung u.U. nur 7,5 Urlaubstage für 2007 gewährt werden sollten. Solche Zweifel gehen zu Lasten des Arbeitgebers. Schlampige Formulierung bei der Freistellungserklärung können daher dazu führen, dass der nicht eindeutig erteilte Urlaub nachträglich gewährt und ggf. abgegolten werden muss.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Hinweis: In der Zwischenzeit, d.h. nach Erstellung dieses Artikels, hat das Gericht seine Entscheidungsgründe schriftlich abgefasst und veröffentlicht. Die Entscheidungsgründe im Volltext finden Sie hier:
Letzte Überarbeitung: 15. Dezember 2017
Bewertung:
Sie erreichen uns jeweils von Montag bis Freitag in der Zeit
von 09:00 bis 19:00 Uhr:
Hensche Rechtsanwälte |
|
Lützowstraße 32 |
![]() |
Telefon: 030 - 26 39 62 0 |
![]() |
E-Mail: berlin@hensche.de |
![]() |
Ansprechpartner: Rechtsanwalt Dr. Martin Hensche Rechtsanwalt Christoph Hildebrandt Rechtsanwältin Nina Wesemann |
|
Hensche Rechtsanwälte |
|
Schumannstraße 27 |
![]() |
Telefon: 069 - 71 03 30 04 |
![]() |
E-Mail: frankfurt@hensche.de |
![]() |
Ansprechpartner: Rechtsanwältin Dr. Simone Wernicke Rechtsanwältin Maike Roters Rechtsanwalt Thomas Becker |
|
Hensche Rechtsanwälte |
|
Neuer Wall 10 |
![]() |
Telefon: 040 - 69 20 68 04 |
![]() |
E-Mail: hamburg@hensche.de |
![]() |
Ansprechpartner: Rechtsanwalt Sebastian Schroeder |
|
Hensche Rechtsanwälte |
|
Georgstraße 38 |
![]() |
Telefon: 0511 - 899 77 01 |
![]() |
E-Mail: hannover@hensche.de |
![]() |
Ansprechpartner: Rechtsanwältin Nina Wesemann Rechtsanwalt Christoph Hildebrandt |
|
Hensche Rechtsanwälte |
|
Hohenstaufenring 62 |
![]() |
Telefon: 0221 - 709 07 18 |
![]() |
E-mail: koeln@hensche.de |
![]() |
Ansprechpartner: Rechtsanwalt Thomas Becker Rechtsanwältin Dr. Simone Wernicke Rechtsanwältin Maike Roters |
|
Hensche Rechtsanwälte |
|
Ludwigstraße 8 |
![]() |
Telefon: 089 - 21 56 88 63 |
![]() |
E-Mail: muenchen@hensche.de |
![]() |
Ansprechpartner: Rechtsanwältin Nora Schubert Rechtsanwalt Christoph Hildebrandt |
|
Hensche Rechtsanwälte |
|
Zeltnerstraße 3 |
![]() |
Telefon: 0911 - 953 32 07 |
![]() |
E-Mail: nuernberg@hensche.de |
![]() |
Ansprechpartner: Rechtsanwältin Nora Schubert Rechtsanwalt Christoph Hildebrandt |
|
Hensche Rechtsanwälte |
|
Königstraße 10c |
![]() |
Telefon: 0711 - 470 97 10 |
![]() |
E-Mail: stuttgart@hensche.de |
![]() |
Ansprechpartner: Rechtsanwältin Maike Roters Rechtsanwältin Dr. Simone Wernicke Rechtsanwalt Thomas Becker |
HINWEIS: Sämtliche Texte dieser Internetpräsenz mit Ausnahme der Gesetzestexte und Gerichtsentscheidungen sind urheberrechtlich geschützt. Urheber im Sinne des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG) ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Dr. Martin Hensche, Lützowstraße 32, 10785 Berlin.
Wörtliche oder sinngemäße Zitate sind nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Urhebers bzw.
bei ausdrücklichem Hinweis auf die fremde Urheberschaft (Quellenangabe iSv. § 63 UrhG) rechtlich zulässig.
Verstöße hiergegen werden gerichtlich verfolgt.
© 1997 - 2018:
Rechtsanwalt Dr. Martin Hensche, Berlin
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Lützowstraße 32, 10785 Berlin
Telefon: 030 - 26 39 62 0
Telefax: 030 - 26 39 62 499
E-mail: hensche@hensche.de