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ARBEITSRECHT AKTUELL

Ak­tu­el­les Ar­beits­recht 2003: Ur­tei­le, Ge­setz­ge­bung, Eu­ro­pa­recht, Ar­beit & So­zia­les

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Auf die­ser Sei­te fin­den Sie ju­ris­ti­sche Be­wer­tun­gen ak­tu­el­ler Ur­tei­le und Ge­set­zes­än­de­run­gen auf dem Ge­biet des Ar­beits- und So­zi­al­rechts im Jahr 2003.

Da die Bei­trä­ge ak­tua­li­täts­be­dingt auf teil­wei­se un­voll­stän­di­gen In­for­ma­tio­nen be­ru­hen (ins­be­son­de­re auf ge­richt­li­chen Pres­se­mel­dun­gen über Ur­tei­le, die im Voll­text noch nicht vor­lie­gen), ha­ben sie oft vor­läu­fi­gen Cha­rak­ter.

Äl­te­re Bei­trä­ge ge­ben da­her nicht im­mer den zwi­schen­zeit­lich er­reich­ten Stand der ar­beits- und so­zi­al­recht­li­chen Dis­kus­si­on wie­der.

Bei­trä­ge aus an­de­ren Jah­ren fin­den Sie un­ter Ar­beits­recht 2019, Ar­beits­recht 2018, Ar­beits­recht 2017, Ar­beits­recht 2016, Ar­beits­recht 2015, Ar­beits­recht 2014, Ar­beits­recht 2013, Ar­beits­recht 2012, Ar­beits­recht 2011, Ar­beits­recht 2010, Ar­beits­recht 2009, Ar­beits­recht 2008, Ar­beits­recht 2007, Ar­beits­recht 2006, Ar­beits­recht 2005, Ar­beits­recht 2004, Ar­beits­recht 2002 und un­ter Ar­beits­recht 2001.


 
03/08 Abwicklungsverträge führen zu Sperrzeit
  19.12.2003. Nach ei­nem ak­tu­el­len Ur­teil des Bun­des­so­zi­al­ge­richts (BSG) führen Ab­wick­lungs­verträge zu ei­ner Sperr­zeit we­gen Ar­beits­auf­ga­be. Ab­wick­lungs­verträge sind Ver­ein­ba­run­gen, mit de­nen der Ar­beit­neh­mer, der ei­ne Kündi­gung des Ar­beit­ge­bers er­hal­ten hat, die Wirk­sam­keit der Kündi­gung bestätigt und da­mit auf das Recht zur Kündi­gungs­schutz­kla­ge ver­zich­tet: BSG, Ur­teil vom 18.12.2003, B 11 AL 35/03 R.
 
03/07 Kein Widerrufsrecht bei Aufhebungsverträgen
  29.11.2003. Wer als Ar­beit­neh­mer im Be­trieb bzw. Per­so­nalbüro ei­nen Auf­he­bungs­ver­trag un­ter­schreibt, hat nach ei­nem ak­tu­el­len Ur­teil des Bun­des­ar­beits­ge­richts (BAG) kein Wi­der­rufs­recht gemäß § 312 Bürger­li­ches Ge­setz­buch (BGB): BAG, Ur­teil vom 27.11.2003, 2 AZR 177/03.
 
03/06 Mutterschaftsgeldzuschuss verfassungswidrig
  20.11.2003. Der­zeit wer­den nur Ar­beitg­be­ber, die klei­ne­re Be­trie­ben mit nicht mehr als 20 Ar­beit­neh­mer führen, von der fi­nan­zi­el­len Be­las­tung mit Mut­ter­schutz­leis­tun­gen ent­las­tet, nämlich durch die Um­la­ge U2. Ar­beit­ge­ber mit größeren Be­trie­ben blei­ben auf den Kos­ten für den Zu­schuß zum Mut­ter­schafts­geld sit­zen. Für sie be­steht da­her ein An­reiz, eher Männer als Frau­en ein­zu­stel­len, um die­ser fi­nan­zi­el­len Be­las­tung zu ent­ge­hen. Dies ist mit der ver­fas­sungs­recht­li­chen Vor­ga­be der Chan­cen­gleich­heit von Männern und Frau­en nicht zu ver­ein­ba­ren. Die der­zei­ti­ge Fas­sung von § 14 Abs.1 Mut­ter­schutz­ge­setz (MuschG) ist da­her ver­fas­sungs­wid­rig, so das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt (BVerfG) in ei­ner ak­tu­el­len Ent­schei­dung: BVerfG, Be­schluss vom 18.11.2003, 1 BvR 302/961.
 
03/05 Richtiger Klageantrag bei Entfristungsklagen
  25.10.2003. Nach ei­nem ak­tu­el­len Ur­teil des Bun­des­ar­beits­ge­richts (BAG) ist bei En­fris­tungs­kla­gen un­be­dingt dar­auf zu ach­ten, daß der Kla­ge­an­trag den ge­setz­li­chen Vor­ga­ben des § 17 Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­setz (Tz­B­fG) ent­spricht. Der Kla­ge­an­trag muß sich "punk­tu­ell" ge­gen die Wirk­sam­keit der zu­letzt ver­ein­bar­ten Be­fris­tung rich­ten. An­dern­falls wahrt ei­ne sol­che Kla­ge nicht die dreiwöchi­ge Kla­ge­frist: BAG, Ur­teil vom 16.04.2003, 7 AZR 119/02.
 
03/04 Neuregelung der geringfügigen Beschäftigung
  07.04.2003. Das "Zwei­te Ge­setz für mo­der­ne Dienst­leis­tun­gen am Ar­beits­markt", vom 23.12.2002 (BGBl I 2002, S.4621 ff.), enthält we­sent­li­che Ände­run­gen der ge­ringfügi­gen Beschäfti­gung. So wird die Mi­ni­job-Gren­ze von 325,00 EUR auf 400,00 EUR an­ge­ho­ben und es gibt kei­ne Be­gren­zung der ma­xi­mal zulässi­gen Wo­chen­ar­beits­zeit, d.h. die 15-St­un­den-Gren­ze ist fort­ge­fal­len. Die Ände­run­gen sind An­fang April in Kraft ge­tre­ten. Wir ha­ben für Sie zu­sam­me­ge­fasst, was sich kon­kret geändert hat.
 
03/03 Frage nach Schwangerschaft unzulässig
  21.03.2003. Es ist seit lan­gem klar, dass Be­wer­be­rin­nen auf die Fra­ge nach ei­ner Schwan­ger­schaft lügen dürfen, d.h. ei­ne sol­che Lüge be­rech­tigt den Ar­beit­ge­ber nicht zur An­fech­tung des Ar­beits­ver­trags. Das Recht zur Lüge be­steht nach ei­ner ak­tu­el­len Ent­schei­dung des Bun­des­ar­beits­ge­richts (BAG) so­gar dann, wenn die Schwan­ger­schaft auf­grund ei­nes Beschäfti­gungs­ver­bo­tes aus­nahms­wei­se da­zu führt, dass die Schwan­ge­re ih­re ar­beits­ver­trag­li­chen Auf­ga­ben während der Schwan­ger­schaft von vorn­her­ein nicht ausüben darf: BAG, Ur­teil vom 06.02.2003, 2 AZR 621/01.
 
03/02 Arbeitsvertrag: Neue Vorschriften 2003
  15.01.2003. Zum 01.01.2003 sind ei­ni­ge neue Vor­schrif­ten der Ge­wer­be­ord­nung in Kraft ge­tre­ten, die we­sent­li­che Fra­gen des Ar­beits­ver­trags­rechts be­tref­fen, die bis­he­ri­ge Rechts­la­ge aber nicht ändern
 
03/01 Wegfall der "Scheinselbständigkeits"-Regelung
  08.01.2003. Seit An­fang die­ses Jah­res gibt es kei­ne spe­zi­el­le ge­setz­li­che Re­ge­lung zur sog. Schein­selbständig­keit mehr. Die bis­he­ri­ge Re­ge­lung in § 7 Abs.4 Vier­tes Buch So­zi­al­ge­setz­buch (SGB IV) wur­de er­satz­los ge­stri­chen, da sie kei­ne po­si­ti­ven Ef­fek­te hat­te.